Innenminister Herrmann sieht umstrittene Schleierfahndung als Erfolg

9.1.2020, 13:17 Uhr
Der Sonderweg, den die Polizei in Bayern geht, sieht Joachim Herrmann als Erfolgsmodell.

© picture alliance/dpa Der Sonderweg, den die Polizei in Bayern geht, sieht Joachim Herrmann als Erfolgsmodell.

Der Freistaat Bayern sieht seinen umstrittenen Sonderweg als Erfolgsmodell, neben der Bundespolizei auch eine eigene Grenzpolizei nach Straftätern fahnden zu lassen. In den drei Jahren seit der Wiedereinführung der Bayerischen Grenzpolizei seien die Fahndungserfolge um mehr als 40 Prozent nach oben gegangen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag bei der Vorstellung der Statistik für 2019 am Flughafen Nürnberg.

Besonders die Schleierfahndung – politisch umstritten – sei eine Erfolgsgeschichte. 2019 seien nach erfolgreichen Fahndungen bayerischer Grenzpolizisten 785 Haftbefehle ausgestellt und 61 Wiedereinreisesperren verhängt worden, sagte Herrmann.

Beim Herausfischen gefälschter Pässe lag die Zahl 2019 sogar um fast 60 Prozent höher als 2017, dem letzten Jahr, als noch die Bundespolizei für die Grenzsicherung in Bayern zuständig gewesen sei. Bayern geht mit der Grenzpolizei einen Sonderweg.

Die Grenzpolizei war bereits 1948 eingeführt, dann aber 50 Jahre später nach dem Wegfall der Grenzkontrollen in die ehemalige DDR, der Aufhebung der Kontrollen an der Grenze zu Österreich und der Aufweichung der Grenzsituation nach Tschechien aufgelöst worden.

Zum 1. August 2018 wurde sie im Zuge der Diskussion um Zuwanderung von Flüchtlingen etwa über die Balkanroute als Teil der Landespolizei wieder eingeführt und umfasst derzeit rund 500 Beamte.

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