DNA-Analyse

Mehrere Lämmer getötet: Goldschakal reißt erstmals Schafe in Bayern

stebe

Online-Redaktion

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12.8.2022, 20:09 Uhr
Nach 25 Jahren, in denen die Tiere nun immer wieder gesichtet wurden, ist es das erste Mal, dass eine tödliche Attacke auf Nutztiere des Menschen stattfand.

© Felix Böcker/dpa Nach 25 Jahren, in denen die Tiere nun immer wieder gesichtet wurden, ist es das erste Mal, dass eine tödliche Attacke auf Nutztiere des Menschen stattfand.

Dass vier Lämmer im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau nie mehr blöken - dafür ist ein eingewanderter Goldschakal verantwortlich. Das hat eine DNA-Analyse des Landesamtes für Umwelt (LfU) ergeben. Der erste Goldschakal in Deutschland tauchte 1997 in Brandenburg auf. In Bayern wurde das erste Tier der Gattung 2012 entdeckt. Seither gab es im Freistaat insgesamt neun Nachweise und weitere 14 Hinweise.

Nach 25 Jahren, in denen die Tiere nun immer wieder gesichtet wurden, ist es das erste Mal, dass eine tödliche Attacke auf Nutztiere des Menschen stattfand. Das bestätigte das Bayerische LfU am Freitag. Über den Schakal und die toten Schafe berichtete unter anderem auch der Münchner Merkur.

Für den Besitzer ist das Ergebnis der DNA-Analyse eine denkbar schlechte Nachricht. Einen Schadensausgleich hätte er nämlich nur dann erhalten, wenn es sich um einen sogenannten "Großen Beutegreifer" gehandelt hätte, sprich Bär, Luchs oder Wolf. Eine entsprechende Regelung für den Goldschakal gibt es aktuell noch nicht. Sie müsste erst geprüft werden, einschließlich der Aufnahme in das Bayerische Jagdrecht, heißt es vom LfU.

Goldschakale sind für den Menschen ungefährlich

Namensgebend für Goldschakale ist das meist goldgelbe Fell. Die Tiere sind Allesfresser. Sie ernähren sich unter anderem von Insekten, Nagetieren, Vögeln, Amphibien und anderen Kleintieren. Der Goldschakal lebt in Südostasien und Südosteuropa. Inzwischen wird er jedoch auch immer häufiger in Nord- und Westeuropa gesichtet. Die Tiere sind eng mit dem Wolf verwandt, dabei aber wesentlich kleiner und scheuer. "Der Goldschakal ist nur wenig größer als ein Fuchs und ähnelt diesem in seinem Beutefangverhalten", sagte ein Sprecher LfU .Für den Menschen sei er nicht gefährlich.