Nach Abiturprüfungen: Auch Staatsexamen für Lehramt wird verschoben
19.3.2020, 14:34 UhrKultusminister Michael Piazolo (CSU) begründete diesen Schritt damit, faire Bedingungen für die Abiturienten sicherstellen zu wollen. Ob die Prüfungen auch an anderen Schularten verschoben werden, ist noch nicht entschieden.
Das Ministerium teilte mit, dass die Prüfungstermine aller Schularten angeschaut würden. Ingrid Meggl, Landesvorsitzende der Vereinigung Bayerischer Realschuldirektorinnen und Realschuldirektoren, geht davon aus, dass sich auch die Prüfungstermine an den Realschulen ändern werden. „Ein oder zwei Wochen kann man schieben, mehr aber nicht.“ Nach jetzigem Stand findet die erste Prüfung am 17. Juni statt. Die Sommerferien beginnen am 27. Juli.
Kommentar: Neuer Termin für Abitur-Prüfungen überrascht nicht
Reiner Geißdörfer ist Schulleiter am Nürnberger Dürer-Gymnasium. Um die 100 Schüler legen dort heuer das Abitur ab. Dass dieses neu terminiert wurde, findet er gut. Die nun gewonnene Zeit können die Schüler nutzen, um den Stoff, der ihnen noch für die Prüfung fehlt, zu lernen. Dass die Schule fünf Wochen lang geschlossen bleibt, die Prüfungen aber nur um drei Wochen verschoben werden, findet der 56-Jährige unproblematisch. Drei Wochen „reichen aus“.
Es gäbe ohnehin etliche Kollegen, die den für die Prüfungen relevanten Stoff bereits im Unterricht behandelt hätten, sagt er. Jene, die heuer ihr Abitur ablegen würden, würden schon jetzt daheim lernen – und würden durch den Ausfall des normalen Unterrichts nicht mit Fächern, die nicht prüfungsrelevant sind, belastet werden. „Sie können sich jetzt volle Kanne auf das Abitur konzentrieren.“
Norbert Weinecke ist Direktor der Peter-Henlein-Realschule in Nürnberg. Er hat Verständnis dafür, dass das Ministerium zunächst über die Situation an den Gymnasien befunden hat, weil die Prüfungen dort zuerst stattfinden. Schüler der Realschulen müssen erst nach Pfingstferien ihr Wissen unter Beweis stellen.
Nach Meinung Weineckes würde es ausreichen, die Prüfung der Realschüler um eine Woche zu verschieben. Würde nach Ostern die Schule wieder beginnen, könnte der Stoff nachgeholt werden, sagt er. Man könnte „umstrukturieren“: Die Zahl der Stunden in den Kernfächern könnte erhöht, Stunden in anderen Fächern reduziert werden.
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