Nach Corona-Lockdown: Badespaß für 800 Personen

5.6.2020, 15:05 Uhr
Nach Corona-Lockdown: Badespaß für 800 Personen

© o.n.

Allerdings gelten auch für den Badespaß erhebliche Einschränkungen, "an die sich alle inzwischen aber ja schon fast gewöhnt haben", wie sich Karl-Heinz Kolb für den Saisonstart zuversichtlich zeigt.

So müssen die Badegäste Abstand halten, unterwegs Maske tragen, Hygienevorschriften beachten sowie auf die "Hust- und Niesetikette" achten. "Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause", wird an die Einsicht in der Bevölkerung appelliert. Und zugleich um Verständnis dafür geworben, dass "nach dem derzeitigen Stand des Pandemieplans der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V. (DGfdB) die Zahl der Badegäste, die sich gleichzeitig in der Anlage aufhalten dürfen, im Fall des Neustädter Waldbades auf 800 Personen begrenzt werden muss".

Auf Grundlage der "Fünften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung" (BayIfSMV) vom 29. Mai sei von der Betriebsleitung ein Schutz- und Hygienekonzept ausgetüftelt worden, "auf dessen Basis in dieser Badesaison alles glatt laufen sollte", ließ der Leiter der "NeustadtWerke" wissen, die das Waldbad als Eigenbetrieb der Stadt betreiben.

Ganz wesentlicher Bestandteil eines infektionsfreien Badebetriebs wird sicher sein, "dass sich die Badegäste eigenverantwortlich im Sinne der Vorgaben verhalten und diese strikt befolgen", so Kolb. Die Begrenzung der Gästezahl ergebe sich aus der Fläche der Liegewiesen und Becken und dem zur Verfügung stehenden Personal. Als weitere Beschränkung im Zuge des "Rahmenhygienekonzeptes Sport der Bayerischen Landesregierung" sei zu beachten, dass der Einlass von Kindern unter 14 Jahren nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder für die Betreuung zuständigen Erwachsenen erlaubt sei.

Zählung aller Ein- und Austritte

Die Einhaltung der Maximalkapazität wird nach Auskunft von Karl-Heinz Kolb mit Zählung aller Ein- und Austritte durch das Kassenpersonal kontrolliert. Beim Betreten des Freibades müssen die Kontaktdaten der Gäste erfasst werden, um im Falle einer Erkrankung die Infektionskette möglichst lückenlos nachverfolgen zu können. Ein entsprechendes Datenblatt steht auf der Homepage unter www.waldbad-neustadt.de zum Ausfüllen und Download bereit. Wer schon vor seinem Besuch die Informationen einträgt und das Formular ausgefüllt mitbringt, trägt damit zu einem schnelleren Eintritt vor Ort bei. Wer das Datenblatt nicht dabei hat, bekommt dieses an der Kasse.

Als wichtig betont es Kolb, dass neben den Kontaktdaten (einer Person je Hausstand) unbedingt die Ankunftszeit im Bad und die Zeit beim Verlassen anzugeben ist. Um das Prozedere für Stammbadegäste zu erleichtern und ein häufiges Ausfüllen des Formulars zu vermeiden, kann bei Abgabe des Datenblatts eine Stammkundenkarte angefordert werden.

Hinweis auf Maskenpflicht

"Im Kassenbereich, in den Sanitärräumen und im abgetrennten Gastronomiebereich besteht Maskenpflicht. Für Möglichkeiten zur Händedesinfektion wird ausreichend gesorgt sein", kündigt Karl-Heinz Kolb an. Entsprechend der rechtlichen Vorschriften müssen Ein- und Ausgang voneinander getrennt sein. Das im letzten Jahr neu installierte Drehkreuz kann daher nicht für einen schnellen Eintritt mittels Dauer- oder Dutzendkarten genutzt werden, sondern wird so umgestellt, dass hier nur der Ausgang möglich ist.

Saisonkarten könnten deswegen und auch weil völlig unklar sei, wie die weitere Badesaison verlaufe, heuer nicht gekauft werden. Alternativ biete das Waldbad Dutzendkarten an, die aber wieder manuell an der Kasse "abgestrichen" werden, teilt der Leiter der "NeustadtWerke" mit. Die im letzten Jahr eingeführten elektronischen Karten behielten natürlich ihre Gültigkeit und könnten wahlweise umgetauscht oder – hoffentlich – im nächsten Jahr verwendet werden. Eine Nutzung der Innenduschen ist nach der aktuellen Gesetzeslage nicht erlaubt. Diese müssen bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die Außenduschen vor den Becken stehen zur Verfügung und sind aber wie immer ohne Hygieneartikel wie Shampoo oder Duschgels zu benutzen. Weiterhin sind je zwei Damen- und Herrentoiletten sowie der Wickelraum geöffnet.

Von den vorhandenen Umkleidekabinen ist nur jede zweite geöffnet, die Sammelumkleiden müssen geschlossen bleiben. Auch Spinde stehen nur begrenzt zur Verfügung, die mietbaren Schließfächer können nicht genutzt werden, heißt es seiner Mitteilung weiter. "Natürlich werden die Sanitär- und Umkleideräume sowie die Umkleideschränke und alle Oberflächen in diesen Bereichen regelmäßig gereinigt und desinfiziert".

"Auf den Sitzbänken sind Abstandsmarkierungen angebracht, die unbedingt einzuhalten sind", wird auf die strengen Infektionsschutzmaßnahmen verwiesen. Dazu zählt auch, dass der Ein- und Ausgang in die Becken darf ausschließlich über die Trittleitern erfolgen darf und die Startblöcke gesperrt bleiben. Auf die Rutsche und den Sprungturm darf jeweils immer nur eine Person, beim Anstehen müssen unbedingt die Abstandsregeln eingehalten werden. Auch der Kiosk-Pächter Hartmut "Hartl" Glück steht ab 8. Juni um 12 Uhr "auf dem Posten". Er bietet Snacks und Getränke an und bittet auch seine Gäste um Einhaltung der veröffentlichten Schutz- und Hygienevorschriften im Gastronomiebereich.

Geänderte Öffnungszeiten

Aufgrund des höheren Personalaufwands wird das Waldbad vorerst täglich nur von 12 bis 19 Uhr geöffnet sein. Sobald der Badebetrieb angelaufen ist und die genannten Vorsichtsmaßnahmen funktionieren, ist eine Erweiterung des Angebots (z. B. Frühschwimmen) angedacht – "selbstverständlich immer im Rahmen des rechtlich Möglichen", wie es Karl-Heinz Kolb betont. Er verweist auf die Erkenntnis, dass nach derzeitigem Sachstand Viren, so auch die Grippe- und Corona-Viren, nicht über das gechlorte Badewasser übertragen werden könnten. Damit bestehe "im Schwimmbad kein besonderes oder gar erhöhtes Infektionsrisiko. Es gelten aber die Vorsichtsmaßnahmen, die in allen anderen öffentlichen Bereichen auch angezeigt sind".

Das Neustädter Waldbad verfügt über 35.000 Quadratmeter Liegewiese. Die Wasserflächen betragen im Nichtschwimmerbereich (unter 1,35 m Wassertiefe) 919 Quadratmeter und im Schwimmerbereich 849 Quadratmeter. Illusion bleiben vorerst zumindest die durchschnittlich 1200 Besucher, die sich in den letzten Jahren normalen Sommertagen im Waldbad aufhielten. Oder gar der Spitzenwert des letzten Jahres mit 4.800 Badegästen sowie der absolute Rekord vor fünf Jahren bei 6.400 Besuchern an einem Tag.

Die Stadt wünscht trotz der Einschränkungen allen Wasserratten und Sonnenanbetern eine schöne Badesaison. Sobald es Lockerungen gebe, werde man reagieren und diese umsetzen, verspricht Karl-Heinz Kolb, der zugleich mahnt: "Sollten sich die Badegäste nicht eigenverantwortlich an die gegebenen Maßnahmen halten, droht eine sofortige Schließung des Waldbads durch die Behörden".


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