Wolf bei Bad Windsheim: Kein Grund zur Panik

24.7.2020, 19:00 Uhr
Wolf bei Bad Windsheim: Kein Grund zur Panik

© Alexander Heinl, dpa

"Da wird eine gewisse Panik verbreitet, die nicht angebracht ist", sagt der Stadtförster. Für die Bevölkerung oder Spaziergänger habe die Wolfssichtung, wie auch sein Förster-Kollege aus Trautskirchen, Maximilian Hetzer, sagt, kaum Auswirkungen. Angst müsse man vor dem scheuen Tier nicht haben. Maximilian Hetzer selbst reist regelmäßig für Wolfsforschungen nach Weißrussland und hat das Beweis-Bild nach eigenen Angaben vom Urheber an das Landesamt für Umwelt (LfU) im Auftrag übermittelt.

Aktiv gesucht nach dem Wolf werde laut Bastian Kallert seitens des Neustädter Landratsamt nicht, dennoch werden "die Augen offen" gehalten. Ob der Wolf nun bleiben oder weiterziehen wird, kann Maximilian Hetzer pauschal nicht sagen. "Das wird die Zukunft zeigen", sagt der Förster.


Die Kamerabilder seien schon einige Tage alt, sollte es weitere Meldungen geben, sei eine bessere Einschätzung möglich. Deshalb sei es auch wichtig, etwaige Hinweise der Unteren Naturschutzbehörde zu melden. Dann könnte eine längerfristige Karte gestaltet werden. Vorwiegend betroffen wären ohnehin Weidetierhalter. Diese können, wenn Wölfe längerfristig nachgewiesen werden, eine präventive Unterstützung erhalten. Bei dem jüngsten Beweisbild handelt es sich, erklärt Maximilian Hetzer, nach der Klassifikation des LfU um die Kategorie C1.

Darin werden harte beziehungsweise eindeutige Fakten eingeordnet. Der Ursprung des Bildes muss nachgewiesen werden, dafür wurde beispielsweise ein Gegenfoto des Aufnahmeortes gemacht. "So sieht man, dass das Bild tatsächlich an dem Ort entstanden ist", erklärt Maximilian Hetzer. Grundsätzlich stuft Hetzer das hiesige Waldgebiet als gutes Habitat für Wölfe ein. "Die brauchen keine endlosen Wälder, mit dieser Kulturlandschaft kommen die super klar." Freuen würde es ihn "auf jeden Fall", wenn der Wolf bleiben würde.

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