Indienhilfe

Hilfe für die Ärmsten: Große Herausforderung für "Freundeskreis Indien"

20.5.2021, 19:50 Uhr
Der Nürnberger Hermann Imhof bei einem seiner Besuche in der Zeit vor der Pandemie mit jungen Leuten aus Tiruvannamalai.

© privat Der Nürnberger Hermann Imhof bei einem seiner Besuche in der Zeit vor der Pandemie mit jungen Leuten aus Tiruvannamalai.

Die dramatischen Bilder von verzweifelten Menschen haben die Weltöffentlichkeit aufgeschreckt: Auf dem indischen Subkontinent ringen Hunderttausende Corona-Infizierte um ihr Leben. Und Tote werden im Akkord eingeäschert. Hilfsgüter sind Mangelware, vor allem Sauerstoff, von einer Versorgung in einem Krankenhaus können die meisten nur träumen.

"Die Lage hat sich katastrophal zugespitzt", berichtet der frühere Nürnberger Caritas-Vize und Ex-CSU-Landtagsabgeordnete Hermann Imhof. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die Massenflucht aus den besonders belasteten Großstädten in ländliche Regionen. Die sich offenbar auch nicht so konsequent abriegeln lassen wie es sich die Regierung vorstellt.

Gezielte Förderung für Mädchen

So gut wie chancenlos sind die Allerärmsten, die Kastenlosen. Gerade sie und ganz allgemein die Mädchen und jungen Frauen aber hat der Freundeskreis Indien gezielt im Blick; in seinen Reihen finden sich Mitglieder aus verschiedenen Ländern, sogar den Vereinigten Staaten. Zwei Drittel der gut 500 Förderer leben in Deutschland, davon zwei Dutzend in Franken.

Sie konzentrieren sich auf eine Region im südöstlichen Bundesstaat Tamil Nadu: den Distrikt Tiruvannamalai mit rund 40 Dörfern. Imhof ist mit den Lebensverhältnissen dort gut vertraut: Vor der Pandemie reiste er fast jährlich in die Region, auch um dort in einem internationalen Begegnungs- und Meditationszentrum zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken.

Normalerweise konzentriert sich der Freundeskreis auf die Unterstützung gerade der jungen Leute in den Bereichen Schule und Ausbildung, auch Patenschaften mit einzelnen Kindern sind möglich. Unter den Pandemie-Bedingungen hat das alles an Bedeutung noch gewonnen, vor allem um Online-Unterricht zu fördern - nicht anders als hierzulande, aber in einem von ungleich drückenderer Armut geprägten Umfeld. Natürlich sind längst auch alle Schulen geschlossen. Die Kinder trafen und treffen sich mit ihren Lehrern im Freien.

Medizinische und soziale Hilfe

Neu dazu kommen jetzt die medizinischen Herausforderungen: Über ein "Covid Community Support Centre" will der Freundeskreis vor allem die medizinische Versorgung mit Notaufnahmen und ausreichend Sauerstoff sicherstellen und darüber hinaus bedürftigen Familien unter die Arme greifen, ja, handfesten Hunger lindern.


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Örtlicher Partner ist eine Stiftung, der Shanthimalai Trust. Für die notleidenden Menschen bittet auch Imhof herzlich um Unterstützung durch Spenden auf das Konto des Freundeskreises Indien (IBAN DE83 7601 0085 0117 5078 58). Das Zentralinstitut für soziale Fragen hat ihm das Spendensiegel zuerkannt; alle Zuwendungen kommen ohne Abzug den Schwächsten in Indien zugute.

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