Rückzieher: ZOB Nürnberg bekommt doch keine Teststation
26.8.2020, 14:06 Uhr"Wir haben heute Vormittag Schilder angebracht, die auf die Teststation im Hauptbahnhof 500 Meter weiter entfernt hinweisen", erklärt Bürgermeister Christian Vogel am Mittwoch. Dort können sich Reisende, die mit dem Fernbus unterwegs waren und aus Risikogebieten zurückkehren, auf das Coronavirus testen lassen. Für die Durchführung der Testung ist die Vorlage eines Bustickets erforderlich, das die Anreise aus einem Risikogebiet belegt.
Ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums ergänzt: "An den Teststationen kann es zu Wartezeiten kommen, insbesondere wenn gleichzeitig ankommende Passagiere von Zügen und Bussen an den Teststationen getestet werden müssen. Begleitend dazu wird das Reiseaufkommen beim Verkehrsträger Fernbus sowie die Akzeptanz des Testangebotes an den Bahnhöfen durch Fernbusreisende beobachtet." Die Staatsregierung werde im Bedarfsfall "weitere Anpassungen" vornehmen. Bekannt wurde bereits, dass Nürnberg eine zusätzliche Teststation erhält – wenn auch nicht am ZOB. Wo diese Teststation genau hinkommt, will die Staatsregierung noch mitteilen.
Unterdessen kommt vom bayerischen SPD-Fraktionsvorsitzenden Horst Arnold Kritik an den Kommunalen Testzentren und Pflichttests für Reiserückkehrer: "Das Ferienende naht, der Schulbeginn steht vor der Tür, die Pflichttests für Reisende aus Risikogebieten haben weiterhin Bestand, doch bis jetzt reiht sich eine Test-Chaos-Meldung an die nächste. Das ist unverantwortlich. Während Söder den Blick auf den Bund lenkt, steigen die Corona-Zahlen in Bayern weiter an. Wie soll sichergestellt werden, dass Personen, die zu einem Test verpflichtet sind, sich auch einem Corona-Test unterziehen? Wie wird diese Pflicht generell kontrolliert und durchgesetzt? Auf diese drängenden Fragen sind Ministerpräsident Söder und Gesundheitsministerin Huml den Bürgerinnen und Bürgern noch Antworten schuldig", mahnt Arnold.
So läuft's in der Corona-Teststation am Nürnberger Flughafen
Tatsächlich sind die Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtet, einen Test zu machen. Dieser muss aber nicht an einer bestimmten Teststation erfolgen, er kann zum Beispiel auch vom Hausarzt durchgeführt werden. Macht der Rückkehrer aber keinen Test – etwa weil er sich gesund fühlt – und es stellt sich heraus, dass er doch eine Corona-Infektion hat, drohen erhebliche Geldstrafen. "Bis zu 3000 Euro", warnt Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel, in dessen Zuständigkeit der ZOB fällt. "Wir wissen, dass bei diesem System ein großes Maß an Eigenverantwortung dabei ist, nicht zuletzt, weil die Menschen, die aus einem Fernbus steigen, nicht so leicht abzufangen sind wie die, die aus einem Flugzeug steigen", sagt Vogel.
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