Sanierung verschoben

So wirken sich Krieg und Corona auf Baumaßnahmen in Nürnberg aus

Stefanie Taube

Lokalredaktion Nürnberg

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7.4.2022, 08:00 Uhr
Die Neugestaltung der Luitpoldstraße war beschlossene Sache. Der Krieg gegen die Ukraine und Corona zwingen Nürnberg aber nun dazu, Prioritäten zu setzen.

© Stefan Hippel, NN Die Neugestaltung der Luitpoldstraße war beschlossene Sache. Der Krieg gegen die Ukraine und Corona zwingen Nürnberg aber nun dazu, Prioritäten zu setzen.

Die Neugestaltung sollte die Attraktivität der durch Gastronomie, Hotels und Geschäfte geprägten Luitpoldstraße erhöhen. Der Krieg gegen die Ukraine, aber auch die weiteren Folgen der Corona-Pandemie haben diese Pläne nun aber ins Stocken gebracht. Der Grund: Die mangelnde Verfügbarkeit von Baumaterial und die Preisentwicklung auf dem Markt.

Die ersten Baumaßnahmen müssen deshalb verschoben werden, weil das benötigte Material trotz frühzeitiger Bestellung noch nicht vorhanden ist. Zum einen, weil teilweise benötigte Bestandteile fehlen, zum anderen, weil der Lieferverkehr erheblich beeinträchtigt ist, können dringend benötige Baustoffe teilweise nicht angeliefert werden.

Erst, wenn das Material da ist

„Wir haben uns deshalb entschieden, vorläufig nur dann eine Baumaßnahme etwa im Straßenbau zu starten, wenn das Material bereits da ist“, sagt Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Für die Luitpoldstraße bedeutet das: Die ursprünglich für April geplante Neugestaltung muss verschoben werden. „Obwohl alles fest eingeplant und vereinbart war, muss wegen des fehlenden Materials der Start der Maßnahme auf Ende Mai oder Anfang Juni verschoben werden. Das ist nicht schön, aber leider nicht zu verhindern. Der beauftragten Baufirma kann man hier keinen Vorwurf machen“, so Vogel.

Neben den Lieferschwierigkeiten steigen auch die Preise für das benötigte Material teilweise erheblich an. Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa der Brückenbau oder der Bau von Straßen und Radwegen, seien aber weiterhin zwingend nötig und erforderlich.

Freistaat in der Pflicht

„Die Förderung einer wichtigen Infrastrukturmaßnahme durch Bund und Land ist hierbei zweifelsohne ein wichtiger Grundstein für die gesicherte Durchführung einer Maßnahme. In der Regel handelt es sich aber oft um eine Festbetragsförderung“, so Vogel. Diese sei aber oft zeitlich weit von der Ausschreibung entfernt und könne somit unvorhersehbare Preissteigerungen nicht berücksichtigen. „So bleiben die Städte und Gemeinden letztlich alleine auf den nun teils erheblichen Kostensteigerungen sitzen.“

Vogel fordert deshalb: „Der Freistaat Bayern sollte hier seine Kommunen unterstützen und sich gemäß Förderanteil auch an Kostensteigerungen beteiligen.“ Nur so könnten Kommunen wichtige Infrastrukturmaßnahmen letztlich zu einem Abschluss bringen, ohne die eigene Verschuldung noch weiter zu erhöhen. „Schon jetzt sind viele Städte und Gemeinden an der Grenze ihrer finanziellen Handlungsfähigkeit angekommen“, mahnt Vogel.

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