Tänzerin in der "Coyote Bar" Nürnberg: "Anfassen nicht erlaubt"

12.1.2016, 09:37 Uhr
Während viele Berufstäti­ge die Wochenenden vor allem gemütlich zu Hause verbringen, sorgt Simone Leo jeden Freitag und Samstag für Stimmung in den Clubs. Seit acht Jah­ren ist sie Tänzerin in der Coyote Bar in der Nähe des Hauptmarkts.
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Während viele Berufstäti­ge die Wochenenden vor allem gemütlich zu Hause verbringen, sorgt Simone Leo jeden Freitag und Samstag für Stimmung in den Clubs. Seit acht Jah­ren ist sie Tänzerin in der Coyote Bar in der Nähe des Hauptmarkts. © Michael Matejka

Wenn die junge Frau Freestyle tanzt und dabei ab und an die Lippen zu den Liedern bewegt, wirkt das mehr nach Abfei­ern als nach Arbeit. Aller­dings sieht es dafür wieder­um zu professionell aus: Jeder Schritt wird mit sehr viel Körperspannung aus­geführt.
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Wenn die junge Frau Freestyle tanzt und dabei ab und an die Lippen zu den Liedern bewegt, wirkt das mehr nach Abfei­ern als nach Arbeit. Aller­dings sieht es dafür wieder­um zu professionell aus: Jeder Schritt wird mit sehr viel Körperspannung aus­geführt. © Michael Matejka

Die Mischung aus großen Bewegungen mit Schultern und Armen, ver­führerischen Bauchwellen und flottem Hüftkreisen ist dem jeweiligen Chart-Hit angepasst, den der DJ gerade spielt.
   Es ist 23.30 Uhr und mitt­lerweile hat sich der Laden etwas gefüllt. Das Publi­kum schaut hoch zu der Tänzerin auf dem Tresen, die heute ein für die Coyo­te Bar typisches Outfit trägt: Minirock aus Jeans­stoff, bauchfreies Top und flache, niedrige Stiefel.
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Die Mischung aus großen Bewegungen mit Schultern und Armen, ver­führerischen Bauchwellen und flottem Hüftkreisen ist dem jeweiligen Chart-Hit angepasst, den der DJ gerade spielt. Es ist 23.30 Uhr und mitt­lerweile hat sich der Laden etwas gefüllt. Das Publi­kum schaut hoch zu der Tänzerin auf dem Tresen, die heute ein für die Coyo­te Bar typisches Outfit trägt: Minirock aus Jeans­stoff, bauchfreies Top und flache, niedrige Stiefel. © Michael Matejka

Leo nimmt schnell einen Erdbeerlimes von der Bar und lockt mit keckem Blick einen Mann zu sich. Er lehnt sei­nen Kopf nach hinten auf den Tresen. Sie geht in die Knie und flößt ihm das Getränk ein. Der Vorgang wird mit ein paar weiteren Kerlen wiederholt, dann tänzelt sie zurück zum Ende der Bar.
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Leo nimmt schnell einen Erdbeerlimes von der Bar und lockt mit keckem Blick einen Mann zu sich. Er lehnt sei­nen Kopf nach hinten auf den Tresen. Sie geht in die Knie und flößt ihm das Getränk ein. Der Vorgang wird mit ein paar weiteren Kerlen wiederholt, dann tänzelt sie zurück zum Ende der Bar. © Michael Matejka

Während die Party-Gäste nun selbst mehr Körpereinsatz zeigen bei ihren Bewegungen, nimmt die 29-Jäh­rige im Abseits ein paar kräftige Schlucke von ihrem Cola-Getränk und zieht sich zurück in die winzige Umkleidekammer, in der sich manch­mal fünf Tänzer gleichzeitig umzie­hen müssen.
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Während die Party-Gäste nun selbst mehr Körpereinsatz zeigen bei ihren Bewegungen, nimmt die 29-Jäh­rige im Abseits ein paar kräftige Schlucke von ihrem Cola-Getränk und zieht sich zurück in die winzige Umkleidekammer, in der sich manch­mal fünf Tänzer gleichzeitig umzie­hen müssen. © Michael Matejka

Um zwölf steht der nächs­te Auftritt an – eine kleine Show für bald Vermählte. Bevor es losgeht, müs­sen sich der Junggeselle und die Jung­gesellin auf Bierkästen auf dem Tre­sen hocken. „Wenn die Security merkt, dass jemand schon sehr ange­trunken ist, sagt sie mir vorher Be­scheid. Dann kann ich das Programm anpassen, damit die Situation nicht eskaliert“, erklärt die Tänzerin. Gera­de sei das aber nicht der Fall.
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Um zwölf steht der nächs­te Auftritt an – eine kleine Show für bald Vermählte. Bevor es losgeht, müs­sen sich der Junggeselle und die Jung­gesellin auf Bierkästen auf dem Tre­sen hocken. „Wenn die Security merkt, dass jemand schon sehr ange­trunken ist, sagt sie mir vorher Be­scheid. Dann kann ich das Programm anpassen, damit die Situation nicht eskaliert“, erklärt die Tänzerin. Gera­de sei das aber nicht der Fall. © Michael Matejka

Die "Coyoten" haben auch Shows mit Polizisten und Polizistinnen, Dominas, Feuerwehrmännern sowie Krankenschwestern im Angebot. Letz­teres sei der größte Renner, "wir brau­chen immer wieder neue Kranken­schwester- Kostüme, sonst wird es langweilig", findet Leo.
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Die "Coyoten" haben auch Shows mit Polizisten und Polizistinnen, Dominas, Feuerwehrmännern sowie Krankenschwestern im Angebot. Letz­teres sei der größte Renner, "wir brau­chen immer wieder neue Kranken­schwester- Kostüme, sonst wird es langweilig", findet Leo. © Michael Matejka

Bevor eine Junggesellen-Show gebucht wird, klä­ren die Tänzer über deren Regeln auf. Anfassen ist nicht erlaubt. "Einer hat mir mal das Top zerrissen und ich stand oben ohne da", erinnert sich die 29-Jährige, "da habe ich mich ge­wehrt." Sie mache schließlich kein Table Dance. Ihre Familie habe sich anfangs wenig darunter vorstellen können, in welche Richtung ihre Auf­tritte gehen. "Meine Mutter ist nach einem Jahr mal mitgekommen, seit­dem findet sie es okay", sagt Leo.
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Bevor eine Junggesellen-Show gebucht wird, klä­ren die Tänzer über deren Regeln auf. Anfassen ist nicht erlaubt. "Einer hat mir mal das Top zerrissen und ich stand oben ohne da", erinnert sich die 29-Jährige, "da habe ich mich ge­wehrt." Sie mache schließlich kein Table Dance. Ihre Familie habe sich anfangs wenig darunter vorstellen können, in welche Richtung ihre Auf­tritte gehen. "Meine Mutter ist nach einem Jahr mal mitgekommen, seit­dem findet sie es okay", sagt Leo. © Michael Matejka

Die ganze Samstagnacht hindurch legt Simone Leo immer wieder mit vol­lem Elan Tanzeinlagen hin. Dabei hat sie seit dem Freitagmorgen erst drei Stunden geschlafen, erzählt sie. Ver­gangene Nacht ist sie in einer Klein­stadt in Baden-Württemberg aufgetre­ten. In der Früh posierte sie für ein Shooting in klas­sischen Dessous. Für die Agenturen, die Tänzer an Discos vermitteln, braucht sie immer wieder aktuelle Fotos. Müde wirkt sie trotz­dem nicht. "Ich liebe das Tanzen einfach, es gibt mir viel Energie." Unter der Woche schlafe sie dafür oft schon um 20 Uhr ein.
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Die ganze Samstagnacht hindurch legt Simone Leo immer wieder mit vol­lem Elan Tanzeinlagen hin. Dabei hat sie seit dem Freitagmorgen erst drei Stunden geschlafen, erzählt sie. Ver­gangene Nacht ist sie in einer Klein­stadt in Baden-Württemberg aufgetre­ten. In der Früh posierte sie für ein Shooting in klas­sischen Dessous. Für die Agenturen, die Tänzer an Discos vermitteln, braucht sie immer wieder aktuelle Fotos. Müde wirkt sie trotz­dem nicht. "Ich liebe das Tanzen einfach, es gibt mir viel Energie." Unter der Woche schlafe sie dafür oft schon um 20 Uhr ein. © Michael Matejka

Als Chef-Tänzerin der Coyote Bar gehört es auch zu ihren Aufgaben, die ein­zelnen Auftritte der Tän­zer zu koordinieren. Der Ablauf soll immer an die Stimmung angepasst wer­den und daran, wie unter den Gästen gerade das Mann-Frau-Verhältnis ist. Außerdem habe sie ein biss­chen die "Mama-Rolle" inne: "Ich achte darauf, dass die Mädchen nicht im BH auf dem Tresen stehen und Panty statt String tra­gen, wenn sie mit Rock auf­treten."
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Als Chef-Tänzerin der Coyote Bar gehört es auch zu ihren Aufgaben, die ein­zelnen Auftritte der Tän­zer zu koordinieren. Der Ablauf soll immer an die Stimmung angepasst wer­den und daran, wie unter den Gästen gerade das Mann-Frau-Verhältnis ist. Außerdem habe sie ein biss­chen die "Mama-Rolle" inne: "Ich achte darauf, dass die Mädchen nicht im BH auf dem Tresen stehen und Panty statt String tra­gen, wenn sie mit Rock auf­treten." © Michael Matejka

Um vier Uhr ist für Simone Leo Schluss in der Coyote Bar. Wieder in Alltagsklamotten, ist ihr Party-Leben für diese Woche vorbei.
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Um vier Uhr ist für Simone Leo Schluss in der Coyote Bar. Wieder in Alltagsklamotten, ist ihr Party-Leben für diese Woche vorbei. © Michael Matejka

Dann fährt sie mit ihrem Ehemann zurück in das gemeinsame Haus im Grünen. Sonntags will sie faulenzen und am Montag beginnt wieder ihr 40-Stun­den-Job im Büro.
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Dann fährt sie mit ihrem Ehemann zurück in das gemeinsame Haus im Grünen. Sonntags will sie faulenzen und am Montag beginnt wieder ihr 40-Stun­den-Job im Büro. © Michael Matejka

Es sei ihr wichtig, in einer ruhigen Umgebung zu wohnen und einen Job außerhalb der Branche zu haben. Denn "so sehr es auch Spaß macht, man kann nicht ewig als Tänze­rin arbeiten".
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Es sei ihr wichtig, in einer ruhigen Umgebung zu wohnen und einen Job außerhalb der Branche zu haben. Denn "so sehr es auch Spaß macht, man kann nicht ewig als Tänze­rin arbeiten". © Michael Matejka

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