Ebl statt Lidl: Kein Ersatz, aber eine Bereicherung

28.1.2015, 08:43 Uhr
Ebl statt Lidl: Kein Ersatz, aber eine Bereicherung

© Archiv / dapd

Wer bei Discountern einkauft, schaut in erster Linie auf den Preis. Einfach deshalb, weil er bei niedrigem Einkommen, kleiner Rente oder Hartz IV auf den Preis schauen muss.

Für Bio-Kunden dagegen steht die Qualität im Vordergrund. Und die ist zu Discounter-Preisen schlicht nicht produzierbar.

Leute mit kleinem Geldbeutel werden über den Bio-Markt deshalb kaum in Jubel ausbrechen.

Dennoch ist die absehbare Eröffnung einer Ebl-Filiale eine gute Nachricht. Nicht nur, weil ein Dauerleerstand wie im ehemaligen Edeka-Markt unter dem Drogeriemarkt Müller vermieden wird.

Während Discounter sich für Innenstadt-Standorte und ihre dortigen Kunden offenbar schlicht nicht mehr interessieren, setzt Ebl bewusst auf Nahversorgung. Auch für Menschen ohne Auto.

Zudem ist ein Markt, der gesunde Nahrungsmittel aus der Region anbietet, eine Bereicherung für jede Innenstadt.

Und: Wäre ein Einkauf bei Ebl nur für die „oberen Zehntausend“ bezahlbar, hätte die Firma in 20 Jahren kaum 23 Filialen aufbauen können, die keineswegs in Villengegenden liegen. „Bio“ fristet kein Nischendasein mehr, sondern hat sich einen Markt erobert. Das geht nur, wenn auch für Normalverdiener ein Einkauf kein Luxus ist.

Die städtische Wirtschaftsförderung, die bei der Nachfolgesuche eingebunden war, hat deshalb aus der gegebenen Situation das wohl Bestmögliche gemacht. Discounter zu betreiben ist keine städtische Aufgabe. Wohl aber, die viel zitierten Rahmenbedingungen attraktiv zu gestalten.

Hier richtet sich in Schwabach der Blick vor allem auf das ehemalige Prell-Gelände im Bereich Zöllnertorstraße. Mittlerweile seit Jahren wird dort über eine neue Nutzung inklusive eines Vollsortimenters diskutiert.

Dem Vernehmen nach kommen die Gespräche mit Investoren voran — was mehr als wünschenswert wäre.

Gilt es doch, eine — im wahrsten Sinne des Wortes — „Markt-Lücke“ zu schließen.

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