Neuer Subaru Outback: Boxer in sechster Generation

18.5.2021, 20:04 Uhr
Neuer Subaru Outback: Boxer in sechster Generation

© Hersteller

Keiner wird wohl behaupten, dass Subaru nicht großen Wert auf einen hohen Wiedererkennungswert legt - und das seit längerer Zeit. So ist es auch beim neuen Outback: Frontpartie, Seitenansicht und Heck – all dies ist jeweils typisch für die Marke. In der sechsten Generation präsentiert sich der vor 25 Jahren erstmals auf dem Markt eingeführte Crossover optisch allerdings noch robuster. Und noch mehr verändert sich unter dem Blechkleid, auch wenn es beim Boxermotor genauso bleibt wie beim Allradantrieb. Neu sind am Outback die "Subaru Global Platform" und das umfangreiche Infotainment einschließlich eines Touchscreens in Hochformat.

Nicht mit Stecker

Als Motorisierung dient dem japanischen Allrad-Kombi ausschließlich der bekannte 2,5-Liter-Boxer mit 124 kW/169 PS und 252 Newtonmetern Dreh-moment. Wie die Subaru-Techniker betonen, wurden 90 Prozent der Teile des Direkteinspritzers überarbeitet oder erneuert. Die Maßnahmen sollen Leistung und Durchzug des Vierzylinders, der ohne Turboaufladung auskommt, verbessern. Beim Anfahren und Beschleunigen wäre es aber gut, wenn der Verbrenner im Rahmen eines Mildhybridsystems durch einen Elektromotor (Mildhybrid) unterstützt würde, so wie es beim Subaru Forester e-Boxer der Fall ist. Sinnvoll wäre sogar ein Plug-in-Hybrid in der derzeitigen Antriebssituation. Weil der Outback auf der erwähnt neuen Plattform aufbaut, sollte der Wunsch nach Elektrifizierung eigentlich erfüllbar sein.

Zunächst zum Positiven, das sich hinsichtlich des Fahreindrucks sagen lässt: Mit Subarus Spitzenmodell lässt es sich gut cruisen. Bei geringer bis mittlerer Leistungsanforderung, also bis gut 3000 Touren und 150 km/h Geschwindigkeit, läuft der Motor spürbar leiser und mit geringeren Vibrationen als der Vorgänger. Zurückhaltenden Fahrern reicht das genannte Tempo als Reisegeschwindigkeit aus, und die Spitze von 193 km/h gewiss auch.

Neuer Subaru Outback: Boxer in sechster Generation

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Die Käuferklientel wird ebenfalls das erneut verbesserte, stufenlose CVT-Getriebe (Lineartronic) schätzen. Ein etwas kräftigerer Antritt könnte im Verkehrsalltag, zum Beispiel beim Überholen auf Landstraßen, allerdings nicht schaden.

Der Outback legt neben der Länge (plus fünf Zentimeter auf 4,78 Meter) auch in der Breite zu, die Fahrgastzelle wird stabiler, die Ausstattung umfangreicher. Weil der Japaner mit 1,6 Tonnen unterm Strich ziemlich schwer ist, verharrt der Spritkonsum auf dem bisherigen Niveau, als Gesamtverbrauch werden 8,6 l/100 km (WLTP) angegeben.

Tough im Gelände

Auch in der jüngsten Auflage hat der Outback nicht das Zeug zum Kurvenkünstler und will es auch gar nicht sein. Das Fahrwerk ist eben auf Komfort ausgelegt. Die Lenkung reagiert nicht sonderlich direkt. Gelobt werden müssen die Fähigkeiten im Gelände, dies dank des permanenten Allradantriebs mit zwei Fahrmodi. Hier bewähren sich auch die Bodenfreiheit von 21 Zentmetern und die Bergabfahrhilfe. Viel ziehen darf der Outback ebenfalls, bis zu zwei Tonnen kann er auf den Haken nehmen.

Vor allem durch den neuen Touchscreen à la Smartphone wirkt die Armaturentafel modernisiert. Viele Funktionen hat Subaru auf das große, tabletartige 11,6-Zoll- Display verlegt, das spart Schalter und Tasten. Obwohl die Menüführung ziemlich einfach ist, weiß man doch zu schätzen, dass sich einiges, darunter die Klimatisierung, auch direkt über Knöpfe bedienen lässt.

Neuer Subaru Outback: Boxer in sechster Generation

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Nicht klagen lässt es sich über das großzügige Platzangebot mit viel Bein- und Kopffreiheit im Fond. Beachtlich groß ist auch das Gepäckabteil, in das 561 bis maximal 1822 Liter passen; da kann es der Outback mit den Größten im Segment aufnehmen. 

"Eyesight" an Bord

In der neuen Ausstattungsstufe "Exclusive Cross", die auch ein paar eigenständige Designelemente aufweist, kostet der Outback 43.790 Euro. Bei der Sicherheit schöpft Subaru hier aus dem Vollen: An Bord sind eine Vielzahl von Assistenten, darunter das erweiterte Eyesight-System mit Notbremssystem, das sogar bei Rückwärtsfahrt funktioniert. Für die adaptive Abstandsregelung sorgt eine Stereokamera. Zum Spurhalteassistenten mit Lenkeingriff: Er könnte einfacher ein- und abstellbar sein.

Zu den weiteren Details des "Exclusive Cross" zählen Hingucker wie die schwarz-grüne Dachreling, Kunstlederbezüge und die fern-entriegelbaren Rücksitzlehnen. Erweitert wird nicht zuletzt die Vernetzung. Vermisst haben wir allerdings eine Ladeschale für das Smartphone.

Über der Cross-Variante rangiert die Top-Ausstattungsstufe "Platinum" für 45.990 Euro, die unter anderem echtes Leder bietet. Aber schon das Einstiegsmodell "Trend", das Subaru ab 40.890 Euro anbietet, zeigt sich umfangreich ausgestattet. Nur zum Marktstart erhältlich ist die limitierte Extra-Ausgabe "Edition Trend 40", die ab 39.990 Euro zu haben ist und die Subaru anlässlich seiner 40-jährigen Präsenz auf dem deutschen Markt aufgelegt hat.

Der Allradspezialist Subaru ist ein kleiner Anbieter auf dem deutschen Markt, in Deutschland hat der Importeur knapp über 5000 Einheiten im vergangenen Jahr zugelassen, davon entfielen 820 Verkäufe auf den Outback. Wesentlich höher liegen die internationalen Absatzzahlen, insbesondere in den USA.

Elektro-SUV Solterra

Randnotiz: Zusammen mit Toyota entwickelt Subaru derzeit ein ausschließlich elektrisch angetriebenes Modell. "Solterra" wird das SUV heißen und Mitte 2022 auf den Markt kommen.

Ingo Reuss

Subaru Outback in Kürze:

Wann er kommt: Ist seit Mai im Handel

Wen er ins Visier nimmt: VW Passat Alltrack, Audi Avant Allroad, Volvo V60 Cross Country etc.

Was ihn antreibt: 2,5-Liter-Vierzylinder-Boxer mit 124 kW/169 PS

Was er kostet: Ab 40.890 Euro