"Bausünden": Neuer "Tatort" aus Köln ist nur mäßig pfiffig

20.1.2018, 11:00 Uhr
Eigentlich geht es in "Bausünden" um Sex und eine "Frau mit gewissen Vorlieben", welche ihr selbst und den Männern sowieso zum Verhängnis werden.

© WDR/Martin Valentin Menke Eigentlich geht es in "Bausünden" um Sex und eine "Frau mit gewissen Vorlieben", welche ihr selbst und den Männern sowieso zum Verhängnis werden.

"Mord an einer Hotelrezeptionistin +++ Ex-Soldat sucht seine verschwundene Ehefrau +++ Ballauf und Schenk: Führt die Spur zu Bauprojekten für die Fußball-WM 2022 in Katar?" - so atemlos wirbt der WDR für den neuen Fall aus Köln (Drehbuch: Uwe Erichsen, Wolfgang Wysocki). Klingt ja auch echt spannend alles! Ist es aber leider nicht.

Zu schwül-erotischem Retro-Sound (Musik: "Tatort"-Titelmelodie-Komponist Klaus Doldinger) wird ein Szenario aufgerollt, das zwar tatsächlich alle oben genannten Themen vereint, sich aber keinem davon angemessen widmet.

Weder dem Trauma des aus Afghanistan zurückgekehrten Soldaten Lars Baumann (Hanno Koffler), der verzweifelt seine Frau sucht, die kurz vor dem Tod der Hotelrezeptionistin offenbar mit ihr Kontakt hatte. Noch dem Thema Katar.

Dass dort auf den Baustellen für die Fußball-WM täglich Menschen sterben, ist nicht mehr als ein paar Nebensätze wert, und auch sonst bleibt der Aspekt reines Hintergrundrauschen. Denn eigentlich geht es in "Bausünden", der Titel ist Programm, um Sex und eine "Frau mit gewissen Vorlieben", welche ihr selbst und den Männern sowieso zum Verhängnis werden.

Drehbeginn für den Film war übrigens exakt 20 Jahre nachdem die Klappe für den ersten Fall fiel, und wieder führt Kaspar Heidelbach Regie. Klar, dass Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) mit so viel Erfahrung stoisch und zuverlässig ermitteln. Fürs nächste Mal wünscht man ihnen aber wieder etwas mehr Pfiff.

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