Forum für Kulturschaffende: Stream-Produktion aus Feucht

2.2.2021, 12:06 Uhr
Max Dettenhaler in der Kulisse der Stream-Produktion "It's showtime".

Max Dettenhaler in der Kulisse der Stream-Produktion "It's showtime".

"Die Kulturschaffenden hat das Corona-Virus besonders hart getroffen", meint Dettenthaler, "deswegen wollte ich ihnen hier ein Forum bieten."

Im Gegensatz zu manch anderer Stream-Produktion aus dem letzten Jahr stehen die Künstler dabei nicht im heimischen Wohnzimmer, sondern auf einer richtigen Bühne mit Licht- und Tontechnik. "Es war alles wie bei einer richtigen Samstagabendshow", sagt Max Dettenthaler. "Nur dass statt des Publikums lediglich eine Handvoll Techniker da waren, was sich in der großen Halle manchmal etwas seltsam anfühlte."


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Aber wie kommt ein gerade erst Zwanzigjähriger überhaupt dazu, ein solch großes Show-Projekt auf die Beine zu stellen? "Moderator zu werden war schon immer mein Traum", erzählt er. "Schon im Kindergarten stand ich als Zirkusdirektor auf der Bühne und mit 15 war ich Mitbegründer des Internet-Radios "Feucht-FM". Praktika bei diversen Radiostationen folgten.

Der Sprung auf die Bühne gelang Max Dettenthaler dann am Ende der Schulzeit: Gemeinsam mit den Freunden Simon Schmidt, Philipp Gstaltmeyr, Maximilian Hanstein, Jonas Graubner, Kilian Fischer und Lukas Held stellte er die Castingshow "The Greatest Talent" auf die Beine. Live aus der Feuchter Reichswaldhalle.

Finanziert wurde die Talentshow durch Spenden regionaler Unternehmen, was sie auch zu einem Prestigeprojekt für die Gemeinde Feucht machte. Doch dann kam Corona und machte der Idee nach nur zwei Ausgaben ein jähes Ende.

Die jungen Showmacher ließen sich nicht entmutigen und dachten sich ein neues Format aus: Diesmal keine Castingshow, sondern ein "Best of" der lokalen Kultur- und Politikszene, um die Menschen in der Lockdown-Zeit mit Kultur zu versorgen: "It’s showtime" war geboren.
Der Zuspruch der Promis war groß: Von Club-Trainer Michael Wiesinger über Dagmar Wöhrl bis hin zu "The Voice"-Finalist Michael Poteat nahmen viele bekannte Namen an den Sendungen teil.


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Tänzer*innen, Zauberkünstler*innen und Sänger*innen standen abwechselnd auf der Bühne. "Besonders freut es mich, dass Oliver Tissot bei allen drei Sendungen dabei war", erinnert sich Max. "Er ist für mich der beste Kabarettist. Weil er nicht immer das gleiche Programm bietet, sondern jeden Abend etwas Neues erfindet."

Anfangs ohne Gage

Bei der ersten Ausgabe traten die Künstler*innen noch ohne Gage auf, bei den zwei weiteren konnte dank aktiver Unterstützer aus der Region auch ein kleines Honorar gezahlt werden. "Die Anforderungen an uns selbst sind auch mit jeder Ausgabe gewachsen", erinnert sich Dettenthaler. "Zum Beispiel ist das Bühnenbild immer besser geworden."

Nach der großen Weihnachtsausgabe vom Dezember, die den Beteiligten nach eigener Aussage alles abverlangte, geht "It’s showtime" nun erst mal in eine längere Pause – die meisten der Macher müssen nämlich in diesem Jahr für ihr Abitur lernen.

"Doch wenn alles gut geht, sind wir im September wieder mit einer regulären Castingshow auf der Bühne", hofft Max. Und wenn nicht: Die nächste Weihnachtssendung ist bereits ausgemachte Sache. Bis dahin kann man sich die schon gesendeten Folgen auf dem Youtube-Kanal von Max ansehen.

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