Im neuen Schweizer "Tatort" geht's um Sterbehilfe

16.9.2016, 19:48 Uhr
Im neuen Schweizer

© ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler

"Transitus" verspricht Sterbenskranken eine humane Erlösung. In einer fast leerstehenden Mietskaserne trinken Todesmutige ihren letzten Cocktail. Dagegen protestiert die religiös motivierte Vereinigung "Pro Vita" die kurioserweise immer im Bilde ist, wenn „Transitus“ wieder einen Fall im Programm "Schneller zu Gott" betreut ...

Gestorben wird in diesem düsteren "Tatort" viel: Freiwillig und noch viel öfter unfreiwillig. Es liegt nicht an Ihrem Fernseher oder PC: Die Grundtöne tiefdunkles Blau, Grau und Schwarz dominieren die deprimierenden Szenerien. Das morbide Geschehen kostet Kraft, denn nach und nach wird klar, dass ein Großteil der Leichen auf das Konto eines Todesengels geht.

Die Kandidatenliste ist lang: Ist es der bipolare, gewalttätige Martin Aichinger (Martin Butzke), der nicht wahrhaben will, dass seine unheilbar an Parkinson erkrankte Mutter selbstbestimmt den letzten Weg gehen wollte? Oder führt die Spur zum charismatischen, mit allen Wasser gewaschenen „Pro Vita“-Chef Josef Thommen (Martin Rapold)? Und was ist mit dem scheuen, nierenkranken Nachbarn der "Transitus"-Wohnung?

Leider sondieren Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) in allzu behäbigem Schweizer Tempo und so zieht sich das Drama ein wenig. Einziger lebenslustiger Lichtblick: Flückiger hat noch Sex und denkt nicht rund um die Uhr an seinen kriminalistischen Auftrag.

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