James aus Erlangen: So lief der RTL-Dreh zu "Temptation Island" ab

10.4.2019, 18:14 Uhr
James Jennings ist derzeit bei der RTL-Sendung "Temptation Island" zu sehen. Sonst arbeitet der 23-Jährige in dem Erlanger Restaurant Locanda.

© TVNOW / Sergio del Amo James Jennings ist derzeit bei der RTL-Sendung "Temptation Island" zu sehen. Sonst arbeitet der 23-Jährige in dem Erlanger Restaurant Locanda.

Eigentlich arbeitest du als Barkeeper in Erlangen: Wirst du dort schon erkannt?

James Jennings: Es wird langsam. Stück für Stück. Es ist schon lustig, wenn manche Gäste reinkommen und leise fragen: Ist das nicht der von "Temptation Island"? Ich merke sofort, wenn jemand über mich spricht. Da wird dann immer getuschelt. Die meisten trauen sich nicht, mich direkt anzusprechen.

Wieso hast du bei der Sendung mitgemacht?

Jennings: Weil sie mein Sprungbrett sein soll. Ich möchte bekannt werden, meinen Traum zum Beruf machen. Ich will in die Richtung Schauspiel gehen. Aber nicht ans Theater, sondern eher zu Formaten wie "Berlin – Tag & Nacht" oder "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten". Vor der Kamera zu stehen, ist mein Ding!

Und? War "Temptation Island" denn ein gutes Sprungbrett?

Jennings: Sagen wir so: Ich bin gerade noch an ähnlichen Sendungen dran. Meist sind es Kuppelshows, wie etwa "Bachelorette", "Love Island" oder ein neues Format, über das ich noch nicht sprechen darf – wo ich aber wohl gute Karten habe.

Was sagt deine Familie dazu, dass du dich so freigiebig im Fernsehen gibst?

Jennings: Meine Mutter war am Anfang ziemlich skeptisch. Sie hat den Sinn nicht verstanden. Und sie fand es peinlich, dass ihr Sohn bei so etwas mitmacht.

Das stört dich nicht?

Jennings: Nein, ich verkaufe mich ja nicht. Ich zeige mich, wie ich wirklich bin. So kennt mich ja auch meine Familie. Das habe ich meiner Mutter dann erklärt und jetzt nimmt sie es eigentlich ganz locker. Und meine Oma feiert mich sowieso dafür! Obwohl die Serie so spät läuft (Anmerk. der Red.: Sonntag, 22 Uhr), schaut sie es manchmal an. Dann freut sie sich, mich im Fernsehen zu sehen.

In der Sendung versuchst du als sogenannter Verführer, Pärchen auseinanderzubringen. Vier Frauen und ihre Partner stellen ihre Beziehung auf die Probe. Es ist dein Job, ihre Treue zu testen.

Jennings: Genau. Ich denke mir, wer sich als Paar darauf einlässt, ist selber schuld. Die Vergebenen wussten ja, was auf sie zukommt. Dass ich Vollgas gebe, ist klar. So ist das Spiel. Und wer glücklich vergeben ist, macht auch nichts Unanständiges.

Also fühlst du keinen moralischen Zwiespalt?

Jennings: Ich verstehe die Frage nicht.

Würdest du so etwas auch in der Realität machen?

Jennings: Auf keinen Fall. Auch wenn ich oft die Gelegenheit dazu hätte. Auf Instagram oder Facebook werde ich oft angeschrieben von vergebenen Frauen, die mich kennenlernen wollen...

Du bist sehr präsent in der Sendung. Mit einer der Vergebenen, Christina, verstehst du dich sehr gut – was für Unmut bei ihrem Freund Salvatore sorgt, der wiederum selbst nichts anbrennen lässt bei den Single-Frauen.

Jennings: Ich wollte Christina zeigen, dass es noch andere Männer gibt. Und ich wollte ihr die Aufmerksamkeit geben, die sie sonst überhaupt nicht bekommt. Wie die Geschichte ausgeht, darf ich aber nicht verraten.

Wie war es denn hinter den Kulissen von RTL?

Jennings: Wir Jungs haben uns am Frankfurter Flughafen zum ersten Mal gesehen und uns auf Anhieb verstanden. Im Flugzeug haben wir schon Party gemacht. In Bangkok wurden wir mit Bussen abgeholt und schließlich mit einem Speedboot auf die einsame Insel gebracht, auf der wir zwei Wochen lang in der Villa gewohnt haben. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Das war meine erste größere Rolle, vorher war ich nur in kleineren Komparsenrollen bei "Berlin - Tag & Nacht" oder "Taff" zu sehen. Aber dann dachte ich mir: Sei einfach so, wie du immer bist. Und ja, das kam gut an.

Bist du zufrieden mit der Sendung – jetzt, wo du das Ergebnis siehst?

Jennings: Wir ärgern uns alle sehr, weil die Produktion viel rausgeschnitten hat. Es gab so viele geile Momente, die nicht gezeigt wurden. Manche sind sauer, dass sie fast gar nicht gezeigt wurden. Aber die waren wohl nicht interessant genug. Ich kann mich da nicht beschweren.

Harmonie will halt keiner sehen. Welche Rolle spielt Alkohol?

Jennings: Es lockert die Stimmung auf - und die Mädels. Mit Alkohol kannst du viel bezwecken, das ist klar. Wir haben jeden Abend gefeiert, da gehören Cocktails einfach dazu.

Und es lässt einen die Kameras im Haus schneller vergessen…

Jennings: Klar! Am Anfang achtet man schon noch auf die Kameras. Zu später Stunde dann aber sind die einem egal. Da blendet man die Kameras einfach aus. Tückischer waren die Mikrofone, die wir ständig tragen mussten. Damit konnte man kein vertrauliches Gespräch führen - oder lästern. Ich habe mir das Zimmer mit drei Jungs geteilt, nachts ging es da ganz schön ab. Was wir gesprochen haben! Glücklicherweise hat RTL das nicht ausgestrahlt.

Gab es eigentlich eine Gage?

Jennings: Ja. Es war jetzt nicht viel, aber ich bin zufrieden. Wir haben ja Hotel, Flug und Verpflegung bezahlt bekommen.

"Temptation Island" läuft sonntags 22.05 Uhr auf RTL.

Verwandte Themen


Keine Kommentare