Odenthal-"Tatort" spielt im Rotlichtmilieu

23.12.2020, 11:46 Uhr
Diesmal gewährt das Drehbuch Einblick ins Lena Odenthals (Ulrike Folkerts, re.) Wohnung. Dort berät sie sich mit ihrer Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter). 

© Jacqueline Krause-Burberg, dpa Diesmal gewährt das Drehbuch Einblick ins Lena Odenthals (Ulrike Folkerts, re.) Wohnung. Dort berät sie sich mit ihrer Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter). 

Die Welt der Clubs und "Door-Men" ist Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) fremd. Sie nennt die Etablissements noch Diskos und die Herren davor Türsteher. Ihr neuer Fall aber führt die dienstälteste "Tatort"-Kommissarin viel tiefer als ihr lieb ist in die Welt der privaten Sicherheitsdienste mit ihren zweifelhaften Verflechtungen bis in höchste politische Ebenen. Schließlich übernehmen die privaten Anbieter immer mehr Sicherheitsaufgaben für notorisch unterbesetzte staatliche Institutionen.

"Diese Form der Kriminalität ist eine Nummer zu groß für Sie", muss sich Lena Odenthal anhören. Und sagt dem Ludwigshafener Security-Geschäft mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch dennoch den Kampf an. Am Anfang steht der Mord an dem Clubbetreiber und Ferrari-Fahrer Timur Kerala. Sein geschäftlicher Konkurrent und Kampfhund-Liebhaber Gerhard Arentzen (Thure Riefenstein), der im Innenministerium ein- und ausgeht, rückt schnell ins Zentrum der Ermittlungen, fühlt sich aber unangreifbar. Menschen werden eingeschüchtert und verprügelt und Lena Odenthal, die in dieser Folge auch ihre mütterliche Seite ausleben darf, selbst wird bedroht.


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"Unter Wölfen" (Samstag, 26. Dezember, 20.15 Uhr, ARD) ist ein spannender Krimi mit politischer Grundierung, mit richtigem Showdown und einer Prise Western mitten in den Ludwigshafener Industriebrachen, wo der Bösewicht in einem Eisenbahn-Waggon residiert (Buch und Regie: Tom Bohn). Lena Odenthal gibt schießfreudig den Sheriff, der gegen das Böse und einen vermeintlich übermächtigen Gegner antritt. Ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) bliebt dagegen diesmal arg blass.

Kuriose Notiz am Rande: Einer der Komparsen aus der Truppe der kampfsportgestählten Türsteher (und davon gibt es viele in diesem Film) war tatsächlich ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter Verbrecher. Jahrelang hatte er unerkannt in Deutschland gelebt. Nachdem er sich leichtsinnigerweise in einem Interview über seinen "Tatort"-Einsatz geäußert hatte, klickten die Handschellen. Ganz real.

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