"Unsichtbar"

Tödliche Nanoteile: Der neue "Tatort" aus Dresden gibt den Zuschauern Rätsel auf

16.10.2021, 05:55 Uhr
Oberkommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) bekommt seltsame Post.

© MDR/MadeFor/Hardy Spitz Oberkommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) bekommt seltsame Post.

Unsichtbare Waffen sind es, die im neuen „Tatort“ aus Dresden für Angst und Schrecken, Schmerz und Tod sorgen. Ein anonymer Stalker treibt seine Opfer durch Psychoterror zum Wahnsinn, gleichzeitig verursachen heimlich verabreichte Nanopartikel schier unerträgliche Schmerzen bei jeder Berührung, bei jeder Bewegung.

Die Nanoteilchen können Krankheiten lindern, stecken inzwischen in vielen Alltagsprodukten von Lebensmitteln über Textilien bis zu Kosmetika, und sie sind mit entsprechender Absicht eingesetzt eine perfekte Tatwaffe, absolut tödlich und nicht nachweisbar. Es ist also ein hochaktuelles Thema für den guten alten „Tatort“ – aus dem man aber mehr hätte machen können.

Eine junge Frau ist nach quälenden Wochen gestorben. Plötzlicher Herzstillstand. Hinweise auf Fremdeinwirken: Null. Jetzt beginnen die seltsamen Symptome bei Oberkommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski). Aber warum wird sie zur Zielscheibe? Warum die junge Frau? Und vor allem: Wie gerät das Gift in ihre Körper? Fragen über Fragen. Genau das ist ein Problem an diesem „Tatort“ (Drehbuch Michael Comtesse, Regie Sebastian Marka), dass er zu lange zu rätselhaft bleibt und damit riskiert, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu verlieren.

„Unsichtbar“ lautet der treffende Titel dieser (Psycho-)Thriller-Folge (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD), in der man viel Privates über Gorniak als junge Polizeischülerin wie als geplagte Mutter erfährt. Hanczewski spielt die Figur eindringlich. Kollegin Leonie Winter (Cornelia Gröschel) und Revierchef Schnabel (Martin Brambach) treten dafür diesmal etwas in den Hintergrund.

Früh ist klar: Die Erklärung für die subtilen Angriffe liegt in Gorniaks Vergangenheit. „Erinnere dich“ steht auf einem Stick, der ihr zugespielt wird, und verschwommene Partyaufnahmen von vor 20 Jahren zeigt. Und früh ist dem geübten „Tatort“-Schauer auch klar: Wenn eine vermeintliche Nebenrolle prominent besetzt ist, dürfte sie zu einer tragenden werden. Aber egal. Selbst wer das ahnt, ist von der Lösung dieses arg konstruierten Falles und des Tätermotivs noch weit entfernt.

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