Aiwanger prescht vor

Nach Rundem Tisch: Weihnachtsmärkte in Bayern sollen ohne 3G-Regeln stattfinden

12.10.2021, 18:25 Uhr
Weihnachtsmärkte - hier der Christkindlesmarkt in Nürnberg - sollen ohne 3G-Prinzip stattfinden. Das zumindest verriet Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

© Daniel Karmann/dpa, NNZ Weihnachtsmärkte - hier der Christkindlesmarkt in Nürnberg - sollen ohne 3G-Prinzip stattfinden. Das zumindest verriet Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Diese frohe, wenn auch möglicherweise noch nicht mit allen Beteiligten abgesprochene Botschaft verkündete Aiwanger (Freie Wähler) vor einem Runden Tisch zum Thema vorweihnachtliche Veranstaltungen. In diesem Jahr sollen wieder "ganz ordentliche Weihnachtsmärkte" abgehalten werden könnten.

2020 waren diese Märkte ja komplett der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Er strebe an, dass diese Märkte ohne Zugangskontrollen über die Bühne gehen können, so Aiwanger. Erst wenn Veranstaltungen in Innenräumen stattfänden, müssten die für die Gastronomie geltenden Regeln angewandt werden.


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Würde man 3G vorschreiben, müsste man die Märkte einzäunen, um die Besucher kontrollieren zu können. Dies würde für viele Weihnachtsmärkte das Aus bedeuten, erklärte Aiwanger. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) äußerte sich zu diesem Thema mit den Worten "Schau mer mal" zurückhaltender.

Ungeachtet der Ankündigungen aus München setzt die Stadt Nürnberg weiter auf ein dezentrales Konzept. Damit sich die Menschen besser verteilen, soll der Christkindlesmarkt unter anderem auch auf dem Lorenzer Platz und dem Jakobsplatz stattfinden. Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) geht es darum, "Luft zu schaffen und mehr Abstand". Er könne sich vorstellen, die 3G-Regel stichprobenartig kontrollieren zu lassen.

Bei dem Runden Tisch, der ja keine beschließende Funktion hat, wurden laut dem CSU-Politiker unterschiedliche Auslegungen deutlich. Während das Rahmenhygienekonzept für Märkte weitreichende Freiheiten einräume, sehen Ministerien den Weihnachtsmarkt als Veranstaltung. Von einem Eventcharakter könne in Nürnberg aber keine Rede sein. Eine Eröffnung soll es geben, wie sie aussehen wird, sei derzeit noch offen.

Buden weiter auseinander

Auch in vielen weiteren Kommunen in der Region ist man sich noch nicht sicher, in welcher Form Weihnachtsmärkte stattfinden können. In Herzogenaurach allerdings soll der Adventsmarkt "auf jeden Fall stattfinden", kündigte der erste Bürgermeister German Hacker (SPD) an. Konzentrierte sich das Marktgeschehen vor Corona auf den Marktplatz, könnten die Buden diesmal zwecks Infektionsschutz weiter auseinander gezogen werden. Auch den "lebendigen Adventskalender" mit eigener Bühne für ein abendliches Kurz-Kulturprogramm soll es wieder geben.

Im Markt Eckental (Landkreis Erlangen-Höchstadt) wurde schon seit Sommer "wie in normalen Jahren" geplant, erklärt Bürgermeisterin Ilse Dölle, die schon über 50 Voranmeldungen von Standbetreibern hat.