Neue Erkenntnisse

Bakterien statt Diät? Forscher finden neue Wege zum Abnehmen

26.7.2021, 16:56 Uhr
Bakterien statt Diät? Forscher finden neue Wege zum Abnehmen

© dpa

Laut der Neurowissenschaftlerin und Autorin Sandra Aamodt sind Diäten nicht der richtige Weg, um abzunehmen. In ihren Buch "Why diets make us fat" - "Wieso Diäten uns dick machen", ein Bestseller der New York Times, erklärt sie die wissenschaftlichen Hintergründe ihrer Forschung.

Zum einen erklärt sie laut npr.org, dass Diäten nicht spezifisch genug sind und jeder Mensch einen individuellen Biorhythmus hat, der unser Gewicht beeinflusst. Ihr Hauptargument ist, dass Diäten eng an psychische Nebeneffekte geknüpft sind. Wer sich im Zuge einer Diät Stress aussetzt, erhöht unter Umständen sein Gewicht. Stresshormone können Fettzellen aktivieren, die abdominales Fett speichern. Zudem führen Diäten dazu, das Essverhalten nicht konstant zu ändern, sondern nach Plan zu hungern. Wer aber nicht auf seinen Körper hört, riskiert den gefürchteten Jojo-Effekt von wechselnder Gewichtszunahme und Abnahme.

Außerdem muss bei Diäten beachtet werden, dass eine dauerhafte Gewichtsabnahme in den meisten Fällen nicht beständig ist. Das liegt daran, dass das Gehirn das neue Gewicht immer als unzureichend abspeichert und so den Körper dazu bringt, wieder zuzunehmen. Statt auf Diäten soll man sich auf bewusste Ernährung, ausreichend körperliche Aktivität und Stressreduzierung konzentrieren. Zu lernen, wann man tatsächlich Hunger hat und wann man satt ist, sind zusätzliche wichtige Erkenntnisse für einen gesunden Lebensstil.

Eine weitere Erkenntnis der Forscherin ist laut businessinsider.de, dass Abnehmen eng mit dem inneren Ökosystem des Menschen verknüpft ist. Darmbakterien spielen hier eine große Rolle. Bei einem Experiment mit Mäusen wurde festgestellt, dass Mäuse ohne jegliche Bakterienkultur zwar 29% mehr Nahrung zu sich nahmen, aber 42% weniger Körperfettanteil hatten. Mäuse mit einer normalen Menge Darmbakterien aßen weniger, legten aber an 60% Körperfett in zwei Wochen zu. Mäuse mit den Bakterien von übergewichtigen Tieren nahmen die doppelte Körpermenge zu.

Darmbakterien sind bei allen Menschen unterschiedlich und können völlig verschiedene Funktionen haben. Sie können zum Beispiel dafür sorgen, dass Nahrung langsamer verdaut wird, aber auch Enzyme produzieren, die die Fettaufnahme stoppen.

Forscher sind sich uneinig, wie die Erkenntnisse über die Bakterien auf den Menschen übertragen werden können. Einfach Bakterien in den Menschen einzupflanzen, funktioniert nämlich nicht. Die Bakterien würden vermutlich im Darm einfach abgestoßen oder vernichtet werden. Was genau die perfekte Menge an Bakterien ist, muss ebenfalls noch genauer erforscht werden. Bis dahin sollte sich jeder, der abnehmen will, an die sonstigen Tipps von Aamodt halten.

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