Datingportal Lovoo: Massive Datenschutzlücke behoben

12.8.2019, 10:53 Uhr
Datingportal Lovoo: Massive Datenschutzlücke behoben

© Monika Skolimowska (dpa)

Wenn man über mehrere Tage hinweg die Standortdaten eines Nutzers aufzeichnet, könne dessen Aufenthaltsort auf 30 bis 50 Meter genau bestimmen, teilte der BR mit. Mit den Daten von jeweils drei Standorten sei es möglich, Bewegungsprofile zu erstellen und Rückschlüsse auf Wohn- und Arbeitsorte zu ziehen. Kombiniert werden könne der Standortverlauf mit Profilinformationen wie der sexuellen Orientierung oder den hinterlegten Bildern.

Möglich mache dies die so genannte Radarfunktion der "Lovoo"-App. Wenn diese Funktion aktiviert ist, sehen "Lovoo"-Nutzer in Echtzeit, welche anderen sich in der Nähe befinden, allerdings nur auf 100 Meter genau. Durch ein einfaches geometrisches Messverfahren ("Triangulation") lasse sich der Standort eines "Lovoo"-Nutzers aber auf wenige Meter exakt bestimmen. Über eine technische Schnittstelle könnten diese Informationen gezielt und in großer Anzahl abgerufen werden.

"Lovoo" sei bisher kein Fall bekannt, in welchem Nutzer wie vom BR beschrieben geortet wurden, teilte die Dresdener Deutschlandzentrale des Portals mit. Schon vor den Veröffentlichungen des Senders habe man Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass der Standort von "Lovoo"-Nutzer nicht genauer als auf 1.000 Meter bestimmt werden könne. Außerdem habe man die mehrfache Abfrage des Standorts von Kunden in der Umgebung eingschränkt, um Triangulation in Zukunft zu verhindern. Man nehme den Datenschutz seiner Kunden "äußerst ernst", versicherte "Lovoo" Deutschland. Die Standortdaten würden nur übermittelt, wenn ein User diese mit seiner Einwilligung übermittelt, um bestimmte Funktionen zu nutzen.

Berichte, wonach Nutzer in unzulässiger Weise auf die sexuelle Orientierung anderer Nutzer zugreifen könnten, wies das Internet-Unternehmen zurück. Die sexuelle Orientierung sei nicht Bestandteil des öffentlich einsehbaren Profils. "Lovoo" gibt die Zahl seiner weltweiten Nutzer mit 60 Millionen an.

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