Der Dreh an der Uhr

29.8.2019, 19:23 Uhr

Die EU-Kommission hatte am 31. August 2018 die Ergebnisse einer Befragung verkündet, wonach sich von 4,6 Millionen Teilnehmern – davon drei Millionen aus Deutschland – mehr als 80 Prozent für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung aussprachen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte darauf an, einen formalen Gesetzesvorschlag vorzulegen. Die Zeitumstellung sollte damit abgeschafft werden, die Staaten könnten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft Winter- oder Sommerzeit wollen.

Gut ein Jahr später gibt es im Kreis der EU-Staaten allerdings wenig Fortschritte. Ein großer Teil der Länder habe noch keine Position, hieß es aus Diplomatenkreisen in Brüssel. Es gebe die Sorge, dass die Auswirkungen einer Änderung nicht ausreichend erforscht und analysiert seien.

Das Europaparlament sprach sich hingegen bereits im März dafür aus, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Damit die Änderung in Kraft treten kann, müssten aber auch die EU-Staaten mehrheitlich zustimmen. Bei den zuständigen Verkehrsministern gab es dazu bislang keine Einigung.

"Das Europäische Parlament hat alle Bedenken aufgenommen und auch sehr schnell sehr gute Vorschläge zur Koordinierung unter den Mitgliedstaaten gemacht, so dass kein Flickenteppich vieler unterschiedlicher Zeitzonen in Europa entsteht", sagt Liese. "Vielleicht sollten die Minister nochmal einen Blick in unseren Vorschlag werfen, bevor sie das Rad neu erfinden wollen."

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