Beruf und Karriere

Gut bezahlt, aber unbeliebt: Diese fünf Jobs will kaum jemand machen

5.8.2022, 15:40 Uhr
Kein beliebter Beruf, aber gut bezahlt: Metzger.

© IMAGO Kein beliebter Beruf, aber gut bezahlt: Metzger.

Während sich vor allem viele junge Menschen für neuere Berufsbilder wie Influencer, Social Media Manager und Co. interessieren, suchen einige etablierte Branchen händeringend nach Mitarbeitern - und bieten eine sichere und gute Bezahlung. Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu hat einige von diesen aufgelistet.

Abschleppen für Geld

Auch wenn das wachsende Umweltbewusstsein der Menschen dem Öffentlichen Nahverkehr stetig mehr Fahrgäste beschert, gibt es auch noch viele Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind. Hier und da kann es dann auch zur Panne oder zum Unfall kommen. Dann muss ein Abschleppdienst her.

Zu seinen Aufgaben zählt jedoch nicht nur, Pannen- und Unfallfahrzeuge von der Fahrbahn zu schaffen, sondern auch falsch geparkte Autos abzuschleppen. Alles Gründe, weshalb man diesen Beruf meist in einem negativen Licht betrachtet. Und das, obwohl man laut Kununu immerhin bis zu 49.100 Euro im Jahr verdienen kann.

Abschlepper ist kein Ausbildungsberuft, ein Quereinstieg ist also möglich. Dennoch achten Arbeitgeber darauf, dass technisches Verständnis, ein entsprechender Führerschein für das große Fahrzeug und im Idealfall eine Ausbildung im KfZ-Bereich oder Arbeitserfahrung als Berufskraftfahrer vorliegen.

Fleisch als täglich Brot - Metzger

Eine ebenfalls handfeste Tätigkeit, jedoch noch etwas besser bezahlt, ist der Beruf des Metzgers - einer der ältesten Handwerksberufe mit traditionsreichen Gilden und Zünften.

Egal ob aufgrund des Tierwohls, wegen des Klimaschutzes und der CO2-Einsparung bei der Mast und Fleischproduktion oder einfach aus gesundheitlichen Gründen: Immer mehr Menschen verzichten auf den Konsum von Fleisch. Das beeinflusst nicht nur die Nachfrage nach den Produkten, sondern bedingt womöglich auch die schwindende Anzahl der gelernten Fleischer.

Vielleicht liegt es aber auch an den harten Arbeitsbedingungen. Meist ist es ein kalter, kahl gefliester und streng riechender Arbeitsplatz mit sehr frühem Arbeitsbeginn. Bis zu 49.200 Euro Jahresgehalt bekommt man für die harte Arbeit, heißt es auf dem Portal Kununu.

Beten und Arbeiten - Pfarrer bei der Kirche

Einen regelrechten Gehaltssprung legt man mit einer geistlichen Berufslaufbahn hin. Als Pfarrerin oder Pfarrer der evangelischen Kirche kann man laut dem Portal bis zu 84.000 Euro Jahresgehalt verdienen. Dennoch kämpfen sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche nicht nur mit Mitgliederschwund, sondern suchen auch händeringend nach Fachpersonal.

Nicht zuletzt durch den gesellschaftlichen Wandel und einer immer geringer werdenden Rolle der Kirche im Alltag dürften sich immer weniger Menschen für den Dienst am Glauben entscheiden. Hinzu kommt eine lange Ausbildungs- oder Studienzeit von mindestens acht Jahren. Dieser Beruf wird aber auch in der Regel aus Überzeugung und nicht des Gehalts wegen ergriffen.

Bestattungsdienst - das Geschäft mit der Trauer

Jeden Tag mit dem Tod konfrontiert zu werden und sich verständnisvoll mit den Angehörigen zu befassen ist sicherlich keine leichte Aufgabe und nichts für jedermann. Womöglich ist der Beruf eines Bestatters auch deshalb so gut bezahlt.

Bestatter organisieren alles rund um eine Beerdigung und stehen den trauernden Hinterbliebenen beratend zur Seite. Ein hohes Einfühlungsvermögen ist daher unbedingt Voraussetzung. Ebenso wie psychische Stabilität, sowohl beim Umgang mit dem Thema Tod an sich als auch mit Leichen.

Bis zu 42.800 Euro kann man laut Kununu als Bestatter verdienen. Die anerkannte Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft gibt es mittlerweile seit fast 20 Jahren, ist jedoch für die Berufsausübung nicht zwingend erforderlich.

Fernsehen als Beruf

Auch wenn Streaming-Dienste wie Netflix und Co. immer beliebter werden, gibt es sie noch - die Fernseh-Planer. Als Fernseh- oder TV-Planer ist man für die Planung und die Zusammenstellung des Programms verantwortlich. Bis zu 80.000 Euro Jahresgehalt sind dabei möglich.

Die Kehrseite der Medaille sind die Zukunftsaussichten des Berufs. "Die voranschreitende Digitalisierung wird das klassische Fernsehen immer weiter verdrängen. Über kurz oder lang wird der Beruf wohl nicht mehr zu den gut bezahlten Jobs zählen, die keiner machen will, sondern zu den Jobs, die keiner mehr machen kann, weil sie ausgestorben sind", wird auf Kununu prognostiziert.

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