#ihrmachtunsnackt: Selbstständige ziehen sich aus Verzweiflung aus

21.1.2021, 09:55 Uhr

"Es ist Zeit zu protestieren, wenn Kunst und Kultur kurz vor dem Aussterben sind", schreibt Dawid Hilgers unter seinen Instagram-Post. Der Bayreuther habe lange überlegt diese Aktion zu starten, nun könne er gar nicht anders. Existenzen von Soloselbständigen, Einzelhändlern, Gastronomen und Künstlern sieht er in Gefahr.

Firmen, die besonders von den neuen Corona-Regeln betroffen sind, sollten große Teile ihres Umsatzausfalls vom Bund ersetzt bekommen. Die Finanzhilfe war mit einem Volumen von bis zu 10 Milliarden Euro vorgesehen. Doch bis heute kam von den sogenannten Novemberhilfen aufgrund wiederholter technischer Probleme kaum etwas bei den Selbstständigen an. Das sieht der Tätowierer nun auch zum Anlass still, aber "visuell ganz laut" zu protestieren.

Ohne die versprochene unbürokratische Unterstützung des Staats, weiß man nicht mehr, "wie man seinen Lebensunterhalt bestreiten soll", schreibt Hilgers weiter in seinem Post. Corona sei auf keinen Fall harmlos stellt der Tätowierer klar, dennoch richtet er einen alarmierenden Appell an die Bundesregierung: "Bitte, liebe Bundesregierung, wenn uns schon verboten wird unsere Berufe auszuüben, vergessen sie uns nicht!".


Nackt-Protest vor deutscher Botschaft in Wien


Inzwischen haben sich deutschlandweit viele Selbstständige der Protestaktion angeschlossen. Über 30 Geschäfte und Solo-Selbständige machen inzwischen mit und protestieren, berichtete Radio Plassenburg am Donnerstag. Auch in der Region ist die Aktion angekommen: Das Rother Unternehmen Ganzmann postete ebenfalls ein Foto mit dem Hashtag #ihrmachtunsnackt.

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