Keep cool: So gehen Tiere mit der Hitze um

12.8.2020, 09:59 Uhr
Die Poren weiten sich, Flüssigkeit tritt aus und verdunstet auf der Haut. So reguliert unser Körper sein erhitztes Gemüt. Wenn Sie sich lauwarmes Wasser auf Bauch, Beine, Arme und Rücken streifen, spüren Sie diesen Effekt. Genauso arbeitet unter anderem auch der Körper von Primaten, Pferden oder Kamelen. Raubtiere haben auch Schweißdrüsen, allerdings hauptsächlich an den Fußballen.
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Kühlungseffekt Schwitzen - Pferde & Co.

Die Poren weiten sich, Flüssigkeit tritt aus und verdunstet auf der Haut. So reguliert unser Körper sein erhitztes Gemüt. Wenn Sie sich lauwarmes Wasser auf Bauch, Beine, Arme und Rücken streifen, spüren Sie diesen Effekt. Genauso arbeitet unter anderem auch der Körper von Primaten, Pferden oder Kamelen. Raubtiere haben auch Schweißdrüsen, allerdings hauptsächlich an den Fußballen. © Sebastian Gollnow, dpa

Wenn der Schnabel eines Tieres ein Drittel seiner gesamten Körperoberfläche ausmacht, dann hat er offensichtlich eine herausragende Aufgabe. So ist es beim Riesentukan, der in Südamerika daheim ist. Wird es dem Vogel zu heiß, schafft er es innerhalb von nur zehn Minuten, zehn Grad an überschüssiger Wärme über den Schnabel abzuleiten. Das haben Messungen mit Wärmebildkameras ergeben.
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Kühlungseffekt Schnabel - Riesentukan

Wenn der Schnabel eines Tieres ein Drittel seiner gesamten Körperoberfläche ausmacht, dann hat er offensichtlich eine herausragende Aufgabe. So ist es beim Riesentukan, der in Südamerika daheim ist. Wird es dem Vogel zu heiß, schafft er es innerhalb von nur zehn Minuten, zehn Grad an überschüssiger Wärme über den Schnabel abzuleiten. Das haben Messungen mit Wärmebildkameras ergeben. © AGAMI/R. de Haas via www.imago-images.de, imago images/blickwinkel

Wissen Sie, warum der afrikanische Elefant viel größere Ohren hat als sein indischer Bruder? Weil es in der Savanne viel heißer ist als im feuchten Grasland Asiens. Wird es den Dickhäutern in Afrika zu heiß, pumpen sie besonders viel Blut in ihre Ohren, mit denen sie dann auch noch fleißig wackeln. Das Blut wird gekühlt und fließt frisch temperiert zurück in den Körper. Genauso funktionieren auch die Langohren des Eselhasen, der in Nordmexiko durch die Gegend hoppelt. Und bei der Kuh sind es nicht die Ohren, sondern die Hörner, die für einen kühlen Kopf sorgen.
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Kühlungseffekt Ohr - Elefant

Wissen Sie, warum der afrikanische Elefant viel größere Ohren hat als sein indischer Bruder? Weil es in der Savanne viel heißer ist als im feuchten Grasland Asiens. Wird es den Dickhäutern in Afrika zu heiß, pumpen sie besonders viel Blut in ihre Ohren, mit denen sie dann auch noch fleißig wackeln. Das Blut wird gekühlt und fließt frisch temperiert zurück in den Körper. Genauso funktionieren auch die Langohren des Eselhasen, der in Nordmexiko durch die Gegend hoppelt. Und bei der Kuh sind es nicht die Ohren, sondern die Hörner, die für einen kühlen Kopf sorgen. © Alexander Joe / afp

Wenn das mal keine deutliche Bildsprache ist. Ganz klar, dem afrikanischen Borstenhörnchen hier ist es viel zu heiß. Hej Kleiner, setz dich doch einfach in den Schatten! Denn dafür hast du doch deinen sehr buschigen und sehr langen Schwanz. Einfach das Ding senkrecht aufstellen, Schwanzspitze einknicken - und schon geht's dir ein wenig besser.
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Kühlungseffekt Schatten - Borstenhörnchen

Wenn das mal keine deutliche Bildsprache ist. Ganz klar, dem afrikanischen Borstenhörnchen hier ist es viel zu heiß. Hej Kleiner, setz dich doch einfach in den Schatten! Denn dafür hast du doch deinen sehr buschigen und sehr langen Schwanz. Einfach das Ding senkrecht aufstellen, Schwanzspitze einknicken - und schon geht's dir ein wenig besser. © imago/Westend61

 Koalas ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Doch die Stämme zum Beispiel der Akazien sind deutlich kühler, nämlich faktische neun Grad. Braucht der Beutelsäuger aus Australien also eine Abkühlung, spielt er einfach Bäumchen wechsel dich – und klammert sich an den Stamm des anderen. Auch Bienen kuscheln ganz eng zusammen, um ihre Brut vor Überhitzung zu schützen. In Form einer dichten Traube hängen sie sich ans Flugloch und nutzen ihre Flügel als Ventilatoren. Das Konstrukt heißt in der Fachsprache Bienenbart. Auch diese Lösung ist doppelt klug: Zum sinnvollen Fächern mit den Flügeln kommt der nette Nebeneffekt, dass innen weniger Hitze aufkommt, wenn sich kaum Bienen aufhalten.
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Kühlungseffekt Kuscheln - Koalas

 Koalas ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Doch die Stämme zum Beispiel der Akazien sind deutlich kühler, nämlich faktische neun Grad. Braucht der Beutelsäuger aus Australien also eine Abkühlung, spielt er einfach Bäumchen wechsel dich – und klammert sich an den Stamm des anderen. Auch Bienen kuscheln ganz eng zusammen, um ihre Brut vor Überhitzung zu schützen. In Form einer dichten Traube hängen sie sich ans Flugloch und nutzen ihre Flügel als Ventilatoren. Das Konstrukt heißt in der Fachsprache Bienenbart. Auch diese Lösung ist doppelt klug: Zum sinnvollen Fächern mit den Flügeln kommt der nette Nebeneffekt, dass innen weniger Hitze aufkommt, wenn sich kaum Bienen aufhalten. © D. u. M. Sheldon, via www.imago-images.de, imago images/blickwinkel

Auch Bienen kuscheln ganz eng zusammen, um ihre Brut vor Überhitzung zu schützen. In Form einer dichten Traube hängen sie sich ans Flugloch und nutzen ihre Flügel als Ventilatoren. Das Konstrukt heißt in der Fachsprache Bienenbart. Auch diese Lösung ist doppelt klug: Zum sinnvollen Fächern mit den Flügeln kommt der nette Nebeneffekt, dass innen weniger Hitze aufkommt, wenn sich kaum Bienen aufhalten.
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Kühlunfseffekt Kuscheln - Bienen

Auch Bienen kuscheln ganz eng zusammen, um ihre Brut vor Überhitzung zu schützen. In Form einer dichten Traube hängen sie sich ans Flugloch und nutzen ihre Flügel als Ventilatoren. Das Konstrukt heißt in der Fachsprache Bienenbart. Auch diese Lösung ist doppelt klug: Zum sinnvollen Fächern mit den Flügeln kommt der nette Nebeneffekt, dass innen weniger Hitze aufkommt, wenn sich kaum Bienen aufhalten. © Monika Skolimowska, dpa

Fische und andere Meeresbewohner leiden doch nicht unter extremer Hitze – sie können ja einfach abtauchen. Oder? Das stimmt natürlich zum Teil. Aber eben nur zum Teil. Der Zebrafisch zum Beispiel schützt sich vor den auch für ihn gefährlichen UV-Strahlen der Sonne, indem er eine Art biogener Sonnencreme herstellt, die Gadusol heißt. Und der Seestern, der ebenfalls ein Zuviel an Wärme nicht mag, leitet die Hitze weg von seiner Körpermitte hin in seine weniger sensiblen Ärmchen. Wenn es dumm läuft, nehmen die dann Schaden und er muss sie abwerfen. Die gute Nachricht: Es wachsen schnell wieder neue Arme nach.
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Kühlungseffekt Wasser - Fische & Meeresbewohner

Fische und andere Meeresbewohner leiden doch nicht unter extremer Hitze – sie können ja einfach abtauchen. Oder? Das stimmt natürlich zum Teil. Aber eben nur zum Teil. Der Zebrafisch zum Beispiel schützt sich vor den auch für ihn gefährlichen UV-Strahlen der Sonne, indem er eine Art biogener Sonnencreme herstellt, die Gadusol heißt. Und der Seestern, der ebenfalls ein Zuviel an Wärme nicht mag, leitet die Hitze weg von seiner Körpermitte hin in seine weniger sensiblen Ärmchen. Wenn es dumm läuft, nehmen die dann Schaden und er muss sie abwerfen. Die gute Nachricht: Es wachsen schnell wieder neue Arme nach. © picture alliance / dpa

Hunde hecheln. Wie unsere Haustiere ihre Temperatur regulieren, ist hinlänglich bekannt. Füchse tun das ebenfalls und manche Vogelarten wie Amseln oder Rabenkrähen auf eine ähnliche Art auch. Was eher nach Stress aussieht, ist sehr produktiv: Die Anzahl der Atemzüge verzehnfacht sich. Dadurch wird die aufgestaute Wärme abgegeben, denn es verdunstet viel mehr Flüssigkeit auf der Zunge.
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Kühlungseffekt Hecheln - Hunde & Vögel

Hunde hecheln. Wie unsere Haustiere ihre Temperatur regulieren, ist hinlänglich bekannt. Füchse tun das ebenfalls und manche Vogelarten wie Amseln oder Rabenkrähen auf eine ähnliche Art auch. Was eher nach Stress aussieht, ist sehr produktiv: Die Anzahl der Atemzüge verzehnfacht sich. Dadurch wird die aufgestaute Wärme abgegeben, denn es verdunstet viel mehr Flüssigkeit auf der Zunge. © Martin Gerten, dpa

Manch ein Mensch suhlt sich aus Schönheitsgründen darin – Tiere bevorzugen den praktischen Nutzen einer sauberen Schlammpackung: Erstens kühlt das glitschige Braun, zweitens schützt es die Haut vor dem Austrocknen und drittens hält es lästige Insekten fern. Eine Methode, auf die etwa unsere Waldbewohner stehen, Wildschweine zum Beispiel (ihre domestizierten Artgenossen natürlich auch) oder Rothirsche.
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Kühlungseffekt Schlamm - Wildschweine & Rothirsche

Manch ein Mensch suhlt sich aus Schönheitsgründen darin – Tiere bevorzugen den praktischen Nutzen einer sauberen Schlammpackung: Erstens kühlt das glitschige Braun, zweitens schützt es die Haut vor dem Austrocknen und drittens hält es lästige Insekten fern. Eine Methode, auf die etwa unsere Waldbewohner stehen, Wildschweine zum Beispiel (ihre domestizierten Artgenossen natürlich auch) oder Rothirsche. © imago stock&people, NN

Die Überschrift lässt nichts Angenehmes erahnen, doch zum optischen Trost: Es handelt sich um weißen Kot. Den sondert nämlich der Storch ab und schmiert ihn sich ans Bein. Das Prinzip dahinter ist klar: Der Kot kühlt, die Sonne kommt nicht an ihn ran.
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Kühlungseffekt Kot - Störche

Die Überschrift lässt nichts Angenehmes erahnen, doch zum optischen Trost: Es handelt sich um weißen Kot. Den sondert nämlich der Storch ab und schmiert ihn sich ans Bein. Das Prinzip dahinter ist klar: Der Kot kühlt, die Sonne kommt nicht an ihn ran. © Stefan Schuster

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