Keine Miniröcke oder Shorts: Der Sommer-Dresscode fürs Büro

29.6.2015, 09:37 Uhr
Keine Miniröcke oder Shorts: Der Sommer-Dresscode fürs Büro

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Auch wenn es schwer fällt: Selbst bei sommerlichen Temperaturen von über 25 Grad müssen im Büro gewisse Kleidungsregeln beachtet werden. In erster Linie hängt der angemessene Dresscode von der allgemeinen Firmenkultur und dem Tätigkeitsfeld der einzelnen Mitarbeiter ab. Für einen Angestellten in einer Bank gelten andere Regeln als für einen Mitarbeiter auf dem Bau oder für einen Chemiker.

Daher gibt es keinen allgemeingültigen Dresscode – den stellt jedes Unternehmen selbst auf. Der kann mal lockerer, mal strenger ausfallen. Generell gilt: Achten Sie darauf, wie sich Ihre Kollegen und vor allem Ihre Vorgesetzten kleiden und passen Sie sich dieser Kleiderordnung an – dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Trotz unterschiedlicher Toleranzgrenzen gibt es allerdings Outfits, die an fast keinem Arbeitsplatz gern gesehen werden. Dazu gehören Bandeau-Oberteile  oder ausladende Hippie-Kleidung. Auch zu kurze Röcke, tiefe Ausschnitte und Shorts vermitteln eher Urlaubsstimmung und sind auf der Arbeit unpassend.

Die richtige Rocklänge

„Mit Rock und Bluse ist eine Frau schon meist gut gekleidet. Aber auch hier gilt: Je höher die Management-Etage, in der Sie sich bewegen, desto strenger ist Ihr Dresscode“, erklärt Knigge-Expertin Christina Tabernig. Die aktuelle Sommermode kommt Frauen diesen Sommer jedoch entgegen. Die angesagten Midi-Röcke wirken in jeder Branche stilvoll, weil sie eine elegante Länge haben.

Generell sollten Frauen aber darauf achten, keine Röcke zu wählen, die kürzer sind als eine Handbreite über dem Knie. Eine hochwertige Stoffqualität unterstreicht zudem ihre Kompetenz. Mit Spagetti-Trägern, nackten Schultern oder gar bauchfrei sollten Frauen auch an heißen Tagen nicht ins Büro kommen. Transparente Kleidung wie sehr dünne Blusen, durch die man womöglich noch die Unterwäsche durchschimmern sieht, haben im Büro ebenfalls nichts verloren.

Über dem klassischen Etuikleid sollten ein dünner Blazer oder ein Jäckchen getragen werden. Diese können allerdings gern Dreiviertel-Ärmel-Länge haben.

Lieber nicht: Shorts und Flipflops haben bei der Arbeit nichts verloren.

Lieber nicht: Shorts und Flipflops haben bei der Arbeit nichts verloren. © Mascha Brichta

„Auch das Schuhwerk kann manch einen an heißen Tagen zum Schwitzen bringen. Dennoch sollte man sowohl die Sandalen als auch die Flip Flops auf dem Weg zur Arbeit besser zu Hause lassen“, rät der Münchner Karrierecoach Walter Feichtner.  Tragen Sie keine Schuhe, die Ihre Zehen zeigen, das gilt als unangebracht im Büro. Stattdessen können Sie zu Slingpumps greifen – sie sind vorne geschlossen und hinten offen.

Geflochtene Lederschnürschuhe oder leichte Canvas-Schnürschuhe mit Ledersohle sind auch eine bürotaugliche Alternative. Allerdings bitte keinen Absatz wählen, der höher als fünf Zentimeter ist. „Seidenstrümpfe sind auf jeden Fall empfehlenswert, solange Ihre Beine noch nicht gebräunt und gepflegt sind. In Deutschland gilt aber immer noch bei Kundenkontakt mit Nylons aufzutreten“, sagt Tabering. Und vergessen Sie nicht, die Sonnenbrille aus dem Haar zu nehmen, wenn Sie im Büro angekommen sind.

Männer dürfen weniger

Auch wenn es unfair ist, aber Männer dürfen im Sommer generell weniger Haut zeigen als Frauen. Kurze Hosen sind in den meisten Betrieben tabu. Damit Sie nicht allzu sehr schwitzen müssen, gibt es leichte, knitterarme Sommerstoffe. Achten Sie auf die Feinheit des versponnenen Garns, besonders leicht ist etwa „Super 130“.

Ein Anzug ist besonders leicht, wenn er aus feiner Merinowolle besteht. Andere leichte Alternativen sind Wolle im Mix mit Kaschmir oder auch Mohair. Solange Sie keinen Kundenkontakt haben, können Sie auch ein kurzärmeliges Hemd oder ein Polo-Shirt tragen, dann aber leger ohne Krawatte und Sakko.

„Gehen Sie zum Kunden, kommen Sie im Grunde nicht um einen Anzug mit langärmeligem Hemd und Krawatte herum. Und es gilt, je höher Sie auf der Karriereleiter sind, desto eher müssen Sie den Anzug auch im Sommer tragen“, sagt Tabernig. In vielen Firmen ist es zudem gestattet, bei Hemden die Ärmel hochzukrempeln.

Feichtner rät: „Um es sich an Sommertagen etwas luftiger zu machen, können Sie weite Schnitte tragen, die geben dem Körper mehr Raum zum Atmen.“ An besonders heißen Tagen ist es besser, kein Khaki oder Lindgrün zu tragen, denn auf diesen Farben kommen Schweißflecken noch stärker zum Vorschein. Auf Socken können Männer nur in der Mittagspause im Park verzichten, aber niemals im Büro.

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