Radler im Visier

Kennzeichnungspflicht: Dieses Land diskutiert Nummernschilder für Fahrräder

Azeglio Elia Hupfer

Online-Redaktion

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17.8.2022, 15:06 Uhr

Fahrradfahrer sollen sich an die gleichen Regeln wie Autofahrer halten. Diese Meinung scheinen immer mehr Regierungsmitglieder zu vertreten, berichtet die britische Zeitung "The Mail". Neben strengeren Regeln könnten dem Bericht nach auch schon bald Radfahrer gezwungen werden, ihre Fahrräder zu versichern und mit Nummernschildern auszustatten. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Verkehrsminister Grant Shapps.

Im Gespräch sind unter anderem die gleichen Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für Autofahrer. Diese würden vor allem mit Blick auf Wohngebiete interessant werden. In Großbritannien gibt es immer mehr 20-mph-Zonen, die in etwa mit 30er-Zonen hierzulande vergleichbar sind. Ein prominenter Befürworter der Geschwindigkeitsbegrenzungen für Radfahrer ist der Verkehrsminister. "Besonders dort, wo es auf immer mehr Straßen 20-Meilen-Limits gibt, können Radfahrer diese leicht überschreiten, daher möchte ich Geschwindigkeitsbegrenzungen für Radfahrer einführen", sagt Shapps.

Um Verstöße von Radfahrern besser ahnden zu können, bringt der Verkehrsminister eine Kennzeichnungspflicht ins Spiel. "Woran erkennt man Radfahrer, braucht man ein Kennzeichen, eine Versicherung und so weiter", fragt Shapps. Bislang können Radfahrer im Gegensatz zu Autofahrern bei selbstverschuldeten Unfällen und Fehlverhalten im Allgemeinen nur schwer haftbar gemacht werden.

Shapps möchte sich in der Diskussion auf keinen Fall als Gegner der Fahrradfahrer verstanden wissen. "Ich möchte die Leute nicht davon abhalten, auf ihr Fahrrad zu steigen. Es ist eine fantastische Art sich fortzubewegen." Die Corona-Pandemie hatte das Radfahren auf der Insel in den letzten beiden Jahren noch einmal deutlich beliebter gemacht.

Nicht nur bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen stehen neue Regeln im Raum. Auch über eine Anpassung der Grenzwerte für Alkohol wird diskutiert. In wie weit Shapps selbst an neuen Regeln mitwirken kann, ist unklar. Möglicherweise ist er nicht mehr allzu lange Verkehrsminister, wenn der neue Premierminister das Kabinett umbilden sollte. Die Diskussion im Vereinigten Königreich dürfte ungeachtet dessen weitergehen.

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