Posse um ESC-Teilnahme von Xavier Naidoo

22.11.2015, 09:27 Uhr
Xavier Naidoo ist ein "Ausnahmekünstler", sagt die ARD. Jetzt soll er Deutschland beim ESC vertreten.

© Ralf Rödel Xavier Naidoo ist ein "Ausnahmekünstler", sagt die ARD. Jetzt soll er Deutschland beim ESC vertreten.

Der deutsche Teilnehmer am kommenden Eurovision Song Contest (ESC) stand schon fest: Xavier Naidoo sollte bei dem internationalen Liederwettbewerb im Mai für Deutschland antreten, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet hatte.

Der Unterhaltungskoordinator der ARD, Thomas Schreiber, nannte Naidoo gegenüber der FAZ einen "Ausnahmekünstler", der seit zwanzig Jahren seinen Platz im deutschen Musikleben habe. Deshalb sei er direkt nominiert worden. Naidoo selbst sagte der Zeitung, er trete selbstverständlich an, um „das Ding nach Hause zu holen“. 2015 landete Deutschland mit null Punkten auf dem letzten Platz. Die ARD ändert damit ihr Konzept. Bisher gab es einen Wettbewerb, aus dem der deutsche ESC-Kandidat hervorging.

Dann nur kurz danach der Paukenschlag: Die ESC-Teilnahme von Naidoo wurde abgesagt - man habe die "Wucht der Reaktionen" unterschätzt, so ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber.

Vergangenes Mal hatte Sieger Andreas Kümmert die Wahl allerdings nicht angenommen, so dass die zweitplatzierte Ann-Sophie in Österreich antrat. Das nächste Finale findet im Mai 2016 in Stockholm statt, nachdem der Schwede Måns Zelmerlöw dieses Jahr mit seinem Song "Heroes" gewonnen hatte.

Dass die ARD Naidoo als gesetzten Act für Stockholm festlegte, stieß rasch auf Gegenwehr. Schnell war Im Netz eine Petition gegen den Auftritt Xavier Naidoos aufgetaucht. Er sei nicht nur homophob und antisemitisch sondern Sympatisant der Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker, heißt es auf der Internetseite. 2014 hatte der Musiker am Tag der Deutschen Einheit eine fragwürdige Rede vor den sogenannten Reichsbürgern gehalten, die promt für Schlagzeilen sorgte.

Im Mai hatte sich der Rapper und selbsternannte "King of Rap" Kool Savas bereits angeboten, Deutschland beim ESC 2016 zu vertreten.

Auch in den sozialen Netzwerken macht sich unter dem Hashtag #ESC2016 bereits kurz nach der Bekanntgabe Empörung von den anstehens Auftritt des Soulsängers bemerkbar:

 

Was meinen Sie? Ware Naidoo der Richtige für den ESC gewesen?

Wir eröffnen an dieser Stelle ein Leserforum. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass Sie sich mit Ihrem vollen Namen, ihrer postalischen Adresse und Ihrer Mailadresse registrieren. Falls Sie bereits einen Login besitzen, bei dem die Anschrift noch fehlt, bitten wir Sie, diese Daten noch zu ergänzen. Derzeit sind die Angaben zur Adresse noch freiwillig. Im Leserforum werden wir aber nur Kommentare zulassen, bei denen auch die Angaben "Straße/Hausnummer sowie PLZ/Ort" ausgefüllt wurden. Dennoch wird Ihr Kommentar online nur unter dem von Ihnen gewählten Nickname zu lesen sein.

Im Gegensatz zur bisherigen Praxis wollen wir beim "Aktuellen Thema" die Meinungen unserer User bündeln und auf mehreren Kanälen einholen. Meinungsbeiträge sind per Mail an nn-leserbriefe@pressenetz.de (Stichwort: Naidoo) sowie auch am Ende dieses Artikels möglich.

Eine Auswahl der Einsendungen wird gegebenenfalls auch auf der gedruckten Meinungsseite in den Nürnberger Nachrichten mit Angabe des Namens und des Wohnorts (ohne Straßenangabe) erscheinen. Falls Sie damit nicht einverstanden sein sollten, bitten wir Sie, dies in Ihrem Kommentar zu vermerken.

Verwandte Themen


34 Kommentare