Check per Barcode-Scanner

Schnelltests selbst prüfen: Diese App verrät, wie gut Ihr Corona-Test ist

21.1.2022, 11:24 Uhr
Wie zuverlässig ist der Schnelltest aus dem Supermarkt oder der Drogerie? Auf schnelltesttest.de gibt es nun die Möglichkeit, mehr Informationen über die Qualität des Tests zu bekommen.

© Screenshot von schnelltesttest.de Wie zuverlässig ist der Schnelltest aus dem Supermarkt oder der Drogerie? Auf schnelltesttest.de gibt es nun die Möglichkeit, mehr Informationen über die Qualität des Tests zu bekommen.

Wie gut ist der gekaufte Schnelltest zur Eigenanwendung? Schlägt der Antigentest nur bei hohen Viruslasten an oder auch bei schwächeren? Antworten auf die Fragen waren bislang nicht wirklich schnell und unkompliziert zu bekommen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat zwar eine vergleichende Evaluierung der Sensitivität von Corona-Schnelltests durchgeführt, doch die Ergebnisse hat die Bundesbehörde bisher nur als unübersichtliche Liste im Internet zur Verfügung gestellt. Ungeeignet, um unterwegs kurz einmal den angebotenen oder schon gekauften Test auf seine Tauglichkeit zu überprüfen. Karl Lauterbach kündigte zur besseren Orientierung bei der Testauswahl eine Positivliste für Schnelltests an, welche auch die neue Omikron-Variante gut erkennen, doch der Bundesgesundheitsminister schränkte gleich ein: "Dies wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen."

So lange wollte das IT-Kollektiv Zerforschung wohl nicht mehr warten und hat sich selbst aufgemacht, Abhilfe zu schaffen und eine Web-Anwendung entwickelt. Öffnet man auf seinem Smartphone die Seite schnelltesttest.de erhält man direkt die Möglichkeit, einen Barcode zu scannen oder den Code manuell einzugeben. Wichtig zum Scannen ist, dass schnelltesttest.de die Berechtigung für die Nutzung der Handy-Kamera erhält. Der Schnelltest-Tester verwendet zur Überprüfung eben jene Daten aus der Bewertung des PEI.

Ein Problem gibt es bei der Software allerdings noch. Einzelpackung, 10er-Pack oder die Version einer Supermarktkette: Der Test eines Anbieters kann verschiedene Barcodes haben. "Wir haben schon versucht, möglichst viele Barcodes der vom PEI untersuchten Tests zu sammeln - aber noch nicht alle", warnen die Entwickler auf ihrer Seite. Sollte ein Barcode keinem Test zugeordnet werden können, erhalten Nutzende gleich die Möglichkeit, zu helfen und die Anwendung zu verbessern, indem sie ein Foto des Tests, des Barcodes und der Marke per E-Mail senden. Zerforschung bittet allerdings auf Twitter um ein bisschen Geduld, da derzeit sehr viele Tests eingeschickt werden.

Warum sich Zerforschung die Mühe gemacht hat, die Software zu entwickeln, liegt an eigenen schlechten Erfahrungen. Nachdem das Kollektiv Schnelltests gekauft hatte, sah das Team in der Liste des PEI nach der Sensitivität. "Wir waren etwas erschrocken, als wir feststellten, dass der von uns gekaufte Test nur sechs Prozent aller positiven Proben erkannte und selbst bei hoher Viruslast nur etwa 17 Prozent. Hätten wir das schon im Laden gewusst, dann hätten wir uns für einen anderen Test entschieden", gewährt das Kollektiv Einblick auf seiner Website. Die Entwickler wollten sich auch nicht mehr länger durch "lange Tabellen auf nicht mobil-geeigneten Webseiten quälen". Mit dem interaktiven Service soll dies nun hoffentlich schon bald komplett der Vergangenheit angehören.

Verwandte Themen