Spahn zu Coronavirus: "Der Höhepunkt noch nicht erreicht"

5.2.2020, 16:55 Uhr
Jens Spahn rechnet damit, dass der Coronavirus Deutschland noch länger beschäftigen wird.

© Paul Zinken, dpa Jens Spahn rechnet damit, dass der Coronavirus Deutschland noch länger beschäftigen wird.

"Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. In China nicht, was die Infektionszahlen und die Entwicklung angeht und damit auch für die Welt und für Deutschland nicht", sagte Spahn am Mittwoch vor der Quarantäne-Station im pfälzischen Germersheim. Er wünsche sich nichts mehr, als dass es keine weiteren Infektionen gebe, dies sei aber derzeit nicht auszuschließen. Deutschland sei gut vorbereitet und könne mit der "dynamischen Lage" gut umgehen. "Den zwölf Infizierten in Deutschland wünschen wir schnelle, vollständige Genesung."


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In der Bundeswehrkaserne in Germersheim sind rund 120 Menschen untergebracht, die am Samstag an Bord einer Sondermaschine in Frankfurt gelandet waren. Bei zwei der Rückkehrer aus China wurde das Virus bereits nachgewiesen, worauf diese in die Uniklinik Frankfurt gebracht wurden. Außerdem gibt es zehn registrierte Infizierte in Bayern, die in Zusammenhang mit dem Autozulieferer Webasto stehen.

Spahn bedankte sich bei den Hilfskräften in Germersheim, vor allem bei der Bundeswehr und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). "Wir können allen dankbar sein, die das vor Ort möglich gemacht haben." In den nächsten Tagen solle es ein Treffen der EU-Gesundheitsminister geben.

Bayern: Alle Patienten sind stabil

Für Bayern gibt es bei den Coronavirus-Fällen gute Nachrichten: Derzeit haben die Ärzte keine neuen Infektionen festgestellt - und den zehn Patienten im Freistaat geht es weiter den Umständen entsprechend gut. Sowohl die sieben Patienten in der München Klinik Schwabing wie auch der Vater und seine beiden Kinder im Krankenhaus in Trostberg (Landkreis Traunstein) seien in einem "gesundheitlich stabilen Zustand", teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Das gelte auch für den vorerst letzten zehnten Patienten, dessen Infektion am Montagabend bestätigt worden war, hieß es weiter. Es handelt sich bei ihm wie bei den anderen Erwachsenen um einen Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg. Ein Zeitpunkt für eine Entlassung der Patienten war weiter offen.

Der Firmensitz des Autozulieferers Webasto in Stockdorf bleibt wegen der Infektionen noch bis zum nächsten Dienstag geschlossen. Ein Mitarbeiter hatte sich dort bei einer chinesischen Kollegin angesteckt, die inzwischen wieder in ihrer Heimat ist. Diese hatte sich wiederum bei ihren Eltern angesteckt, die aus der besonders stark vom Virus betroffenen Stadt Wuhan stammen.

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