Super-Blutmond grüßt die Frühaufsteher am Montag

20.1.2019, 05:51 Uhr
Super-Blutmond grüßt die Frühaufsteher am Montag

© Foto: Silas Stein/dpa

Von 5.41 Uhr an wird der Mond etwa eine Stunde lang komplett im Kernschatten der Erde liegen. Da er gerade auf einem besonders erdnahen Abschnitt seiner in etwa elliptischen Bahn ist, erscheint er zudem besonders groß. Die besten Wetterverhältnisse gibt es wohl in der Mitte Deutschlands. Zu einer Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond kommen. Sonne, Erde und Mond liegen bei dieser Finsternis genau auf einer Linie.

Gegen 4.34 Uhr nachts geht es los: Der Vollmond rückt langsam in den Kernschatten der Erde. Das sehe tatsächlich so aus, als würde sich der Mond von einer Seite her langsam verdunkeln, sagt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg.


Super-Blutmond leuchtet im Januar über Deutschland


Um etwa 5.41 Uhr ist der Mond dann vollkommen im Kernschatten verschwunden. Allerdings ist er dann nicht komplett schwarz, sondern leuchtet rötlich – weshalb er umgangssprachlich auch "Blutmond" genannt wird. Die Sonnenstrahlen werden in der Atmosphäre der Erde gebrochen und nur die roten gelangen zum Mond.

Je nach Zusammensetzung der Atmosphäre – etwa der Menge an Staubteilchen und Wolken – fällt sie bei jeder Finsternis etwas anders aus. Etwa eine Stunde lang kann der rötliche Vollmond bestaunt werden bevor er um 6.44 Uhr wieder langsam aus dem Kernschatten herausrückt.

Um 7.51 Uhr ist das Spektakel vorbei und der Erdtrabant komplett aus dem Kernschatten herausgetreten. Ein paar Minuten später geht er unter. "Wenn man sich das Ereignis anschauen möchte, sollte man freie Sicht in Richtung Westen zum Horizont haben", rät die Astronomin.

Zu der rötlich-orangen Färbung kommt ein weiteres Phänomen hinzu. Da der Mond sich auf einer Ellipse um die Erde bewegt, ist er in den Wintermonaten näher an der Erde, weshalb er uns größer erscheinen kann. So können wir am 21. Januar nicht nur einen Blutmond bestaunen, sondern sogar einen Super-Blutmond.

Wer kann das Spektakel ungetrübt beobachten?

Bei klarem Himmel könnte man die Phase des rötlichen Mondes überall in Deutschland gut sehen. Vor dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten könnte es in der Südhälfte aber bereits dämmern, sagt Liefke.

Doch das Wetter könnte den Mondguckern einen Strich durch die Rechnung machen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind die Chancen, die Mondfinsternis beobachten zu können, in der Mitte Deutschlands, abseits der Gebirge, am größten.

"Die totale Mondfinsternis ist eines der wichtigen astronomischen Ereignisse dieses Jahres", sagt Frank Fleischmann, Vorsitzender der Sternwarte Feuerstein. Leider ist von Deutschland aus nur der Beginn der Abdunkelung, das Maximum und die Aufhellung bis kurz vor dem Ende der Mondfinsternis zu beobachten, da der Mond am Ende der Finsternis durch die Dämmerung schwer beobachtbar ist - beziehungsweise untergeht. "Dennoch kann auch in Franken die Totalitätsphase bei klarem Himmel ohne Hilfsmittel verfolgt werden", so Fleischmann.

Von Afrika bis Grönland

Von Osthessen über Thüringen bis nach Sachsen bleibe es größtenteils klar, abgesehen von gelegentlich durchziehenden Wolkenfeldern. Es sei aber noch sehr unsicher, inwieweit von Westen her Schneefallgebiete hereinziehen. In den anderen Gebieten sei es voraussichtlich zumeist bewölkt.

Die Mondfinsternis ist nach Astronomenangaben sichtbar in Europa, Afrika mit Ausnahme der östlichen Küstenregion, über dem Atlantik, in Nord- und Südamerika, Grönland sowie in der Nordpolarregion.

Auch der Merkur zeigt sich, allerdings erst im kommenden Monat: Es gibt eine gute Chance, ihn vom 17. Februar bis Anfang März am Abendhimmel zu erspähen. Der sonnennächste Planet ist in der Dämmerung tief am Westhimmel zu beobachten.

Am leichtesten kann man ihn in den Tagen vom 22. bis 27. erkennen, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Nach 19 Uhr verschlucken ihn dann die horizontnahen Dunstschichten. Bis Monatsende nimmt die Merkurhelligkeit allerdings deutlich ab.

Mit knapp 4900 Kilometern Durchmesser ist Merkur der kleinste der acht Planeten unseres Sonnensystems. Ein Merkurjahr dauert nur 88 Erdtage. In dieser Zeit läuft der Planet einmal um die Sonne. Seine Umlaufbahn weicht von allen Planeten am stärksten von einer Kreisbahn ab. Er kommt der Sonne bis auf 46 Millionen Kilometer nahe.

Schicken Sie uns Ihre Fotos vom Blutmond über Franken an redaktion@nordbayern.de! Wir veröffentlichen Sie am Montag in einer Bildergalerie. 

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