Unter Tränen: Journalist macht Rassismus-Eklat bei Länderspiel öffentlich

Nürnberg - Ein Journalist besucht das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Serbien. Auf den Rängen wird er Zeuge von Szenen, die mittlerweile polizeiliche Ermittlungen nach sich ziehen. Nach der Partie versucht der Mann seine Emotionen in Worte zu fassen - das Video dazu geht in Sekunden viral.

"Es ist gerade kurz vor Mitternacht und vielleicht ist das, was ich hier mache, auch fragwürdig. Aber ich weiß gerade nicht wohin mit meinen Emotionen", so leitet André Voigt sein Video auf Facebook ein. Was danach folgt, ist ein emotionales Plädoyer im Kampf gegen Rassismus. Der 45-Jährige, der Chefredakteur des renommierten Basketball-Magazins FIVE ist, berichtet, dass drei Männer in der Nähe seines Sitzplatzes während des Spiels immer wieder Ex-Club-Profi Ilkay Gündogan und Leroy Sané fremdenfeindlich beleidigen. "Neger", "Affenmensch" - war demnach nur ein Teil von Begriffen, die immer wieder skandiert wurden. Auch "Heil Hitler" habe einer der Männer irgendwann gerufen.

Als Voigt das Trio, das laut seinen Schilderungen zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert war, auf das Verhalten anspricht, werden diese auch ihm gegenüber ausfällig. Gegen Ende des Videos versagt dem Redakteur dann die Stimme, auch seine Tränen kann er nicht mehr zurückhalten. Niemand in der Loge habe etwas gegen das entsetzliche Verhalten gesagt, so der Basketball-Experte weiter. Im Netz erhält er für sein Verhalten immensen Zuspruch. Tausendfach wurde das Video geteilt, kommentiert und mit "gefällt mir" kommentiert. "Wenn Ihr so eine Situation beobachtet, steht bitte auf und sagt was!", lässt der Journalist sein Video enden. Mittlerweile hat die Polizei reagiert und bekannt gegeben, dass man die Ermittlungen aufgenommen habe.