Christlicher Feiertag

Karsamstag 2024: Datum, Bedeutung & Traditionen

30.3.2024, 08:14 Uhr

Der Karsamstag wird in der Kirche als Ruhetag und Tag der Stille bezeichnet (Symbolbild).  © Hauke Höpcke

Der Karsamstag ist der Tag der sogenannten "Grabesruhe" und ist im christlichen Glauben fester Bestandteil der Karwoche. Am Karsamstag wird die Trauer der Menschen über den Tod Jesus Christus am Kreuz ausgedrückt. Im christlichen Glauben ist Jesus in der Nacht der Kreuzigung in die Unterwelt gestiegen und befreite dort die Seelen der Gerechten.

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Der Evangelist Matthäus beschrieb die Bewachung des Grabes Jesu am Karsamstag. Pilatus stellte dafür eine Wache ab, welche den Felseingang sichern sollte, damit niemand den Leichnam raubt. Der Karsamstag wird bis heute als Tag der Trauer und der Leere der Menschen gesehen, nachdem Jesus Christus am Vortag gekreuzigt wurde. An diesem Tag beten und fasten die Menschen. Hoffnungsvoll denken die Christen an die Auferstehung von Jesus Christus.

Der diesjährige Karsamstag fällt auf Samstag, den 30. März 2024. Am 29. März ist der Feiertag Karfreitag und am 31. März der Ostersonntag. Ebenfalls ein Feiertag ist der Ostermontag am 1. April 2024.

Die Christen feiern an Ostern die Auferstehung Jesu. Der Samstag vor der eigentlichen Auferstehung heißt jedoch nicht Ostersamstag, sondern Karsamstag. Jesus ist am Samstag noch nicht auferstanden, sondern wurde in seiner Grabstätte bewacht. Der Samstag gilt somit im christlichen Sinne als Gedächtnistag und gehört noch nicht zum Osterfest. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird mit dem Osterfeuer der Beginn des Fests eingeläutet. Einige Kirchengemeinden zelebrieren dies bereits am Abend des Karsamstags, andere erst in den Morgenstunden des Ostersonntags.

Das "Kar" steht für die Trauer nach dem Tod Jesus Christus. In dem Zeitraum zwischen dem letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zum Feiertag des Ostersonntags sind die Tage dazwischen auch als "die drei österlichen Tage" oder "Triduum" bekannt. Alle Tage zwischen dem Palmsonntag und Ostern zählen somit zu der "Karwoche". Der Begriff "Kar" kommt aus dem Althochdeutschen und wird mit "Trauer", "Kummer" oder "Klage" übersetzt.

Am Tag nach der Kreuzigung Jesu (Karfreitag) finden in der Kirche keine Gottesdienste statt. Auf den Altären befinden sich weder Blumen noch Kerzen und auch in der Bibel wird der Karsamstag nicht besonders erwähnt. Folglich ist auch der Karsamstag als Feiertag nicht gesetzlich geschützt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt der Karsamstag nicht zu den Feiertagen. Vielmehr ist der Karsamstag in nur wenigen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, beispielsweise in Chile.

Mit dem Karsamstag endet die Fastenzeit für viele gläubige Menschen. Wer sich an die Fastenzeit hält, fastet auch noch am Karsamstag. Im Christentum gibt es aber kein ausführliches Verbot oder Gebot für den Karsamstag, sodass jeder Christ selbst entscheiden kann, ob und inwiefern er fasten möchte. Die Fastenzeit dauert offiziell von Aschermittwoch bis einschließlich Karsamstag – exakt 46 Tage. Durch die fastenfreien Sonntage ergibt sich eine Fastenzeit von insgesamt 40 Tagen. Diese 40 Tage sind bis heute in unserem Sprachgebrauch fest verankert. Viele gläubige Christen schließen auch die Sonntage ein und fasten somit sogar 46 Tage.

Da der Karsamstag nicht als gesetzlicher Feiertag zählt, gelten die vom Ladenschlussgesetz bestimmten Öffnungszeiten für den Samstag. Obwohl der Karsamstag in der Kirche zwar als Ruhetag und Tag der Stille bezeichnet wird, kann in vielen Bundesländern und Regionen am Karsamstag ganztägig eingekauft werden. Folglich handelt es sich zwar aus der kirchlichen Perspektive um einen Gedenktag, der Einzelhandel ist davon aber nicht betroffen. Natürlich kann jeder Ladeninhaber selbst entscheiden, ob er am Karsamstag die Geschäftstüren öffnet. Der Karsamstag liegt in allen Bundesländern Deutschlands (außer in Hamburg) in den Schulferien.

Traditionell gilt der Karsamstag als stiller Tag. Die Kirchenglocken läuten nicht und es finden keine Gottesdienste statt. In den Kathedralen werden vormittags sogenannte "Karmetten" gefeiert. Kinder gehen traditionell mit Ratschen und Klappern um die Häuser, um an die Gebetszeiten zu erinnern. Dieser Gebrauch ist heute jedoch kaum mehr verbreitet. Mit der sinkenden Bedeutung des christlichen Glaubens für viele Menschen sind auch die Traditionen an Karsamstag weniger in der Gesellschaft verankert.

An Karsamstag fasten noch viele Christen, denn die Zeit des Fastens endet erst mit der Feier der Osternacht. Auch wenn der Karsamstag als Tag der Besinnung und Stille bekannt ist, beginnen die Menschen häufig schon mit den Vorbereitungen für den Ostersonntag. Dazu gehören das Färben von Ostereiern, das Backen von Osterlämmern, das Putzen der Wohnung und die Osterdekoration.

Der Kirchenaltar wirkt am Karsamstag leer und kalt. Blumen haben keinen Platz in der kirchlichen Dekoration am Trauertag, oft wird auch auf Kerzen verzichtet. Auf dem Altar befindet sich vielerorts lediglich ein nackter Stein, der als Zeichen des "Ecksteins" Jesus Christus gilt. Als Eckstein soll Jesus Christus die Verbindung und Grundlage allen menschlichen Lebens sein.

Das Kreuz wird am Karsamstag in der Kirche zur Verehrung Jesus Christus aufgestellt. Folglich unterscheidet sich die kirchliche Dekoration am Tag der Trauer deutlich von den darauffolgenden Ostertagen, an denen es deutlich festlicher zugeht. Hier lesen Sie mehr über das Osterfest 2024.