Wegen Corona: Zehntausende Krebsoperationen ausgefallen

13.7.2020, 12:37 Uhr
Wegen Corona: Zehntausende Krebsoperationen ausgefallen

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Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven sagte in einem Interview, er gehe von gut 50.000 nicht vorgenommenen Krebsoperationen während der Pandemie aus. Das sei fast ein Viertel aller Krebsoperationen: "Unsere große Sorge ist, dass nicht alles, was verschoben worden ist, auch medizinisch vertretbar war."

Außerdem wies der Krebshilfe-Chef die Darstellung von Politik und Verbänden zurück, die Patienten selbst und deren Ängste vor Corona seien für die ausgefallenen Operationen und Behandlungen verantwortlich.

Schuld liegt nicht bei den Patienten

"Wenn in großen Kliniken Versorgungskapazitäten zurückgefahren werden, führt das natürlich dazu, dass weniger Patienten versorgt werden", sagte Nettekoven. Wenn 50.000 Krebs-OPs ausgefallen seien, habe das nichts damit zu tun, dass "Patienten nicht ins Krankenhaus gekommen wären". Er forderte die Politik auf, aus den Erfahrungen zu lernen. Sollte es zu einer zweiten Corona-Infektionswelle kommen, dürfe dies auf die Vorsorge und Behandlung bei Krebserkrankungen nicht wieder solche Auswirkungen haben.

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