West-Nil-Fieber: Zahl der Toten enorm angestiegen

23.9.2018, 16:27 Uhr
Die Zahl der Todesfälle durch das West-Nil-Fieber steigt in Europa weiter an.

© dpa/Andreas Lander Die Zahl der Todesfälle durch das West-Nil-Fieber steigt in Europa weiter an.

Bis zum Donnerstag hatten die EU-Staaten dem Zentrum 1134 Fälle von West-Nil-Fieber für dieses Jahr gemeldet, 186 mehr als in der Vorwoche. Doch die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, denn die meisten Erkrankten haben keine oder nur harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen. Nur etwa jeder 150. Infizierte erkrankt nach Auskunft des Robert Koch-Instituts schwer, etwa mit Hirnhautentzündung. In der Regel seien das ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

In seltenen Fällen ist die Krankheit tödlich, dennoch sterben in Südeuropa derzeit zahlreiche Menschen daran. Besonders viele Todesfälle registrierte in diesem Jahr Italien (35), gefolgt von Serbien (29) und Rumänien (25). Für Griechenland wurden 24 Tote genannt, das griechische Gesundheitsministerium sprach dagegen am Donnerstag bereits von 28 Toten.

Erreger in Deutschland nachgewiesen

Das Virus befällt vorwiegend Vögel, kann aber auch Pferde infizieren. Ende August war der Erreger erstmals in Deutschland nachgewiesen worden -bei einem Bartkauz, der im Zoo von Halle (Sachsen-Anhalt) gestorben war. Inzwischen ist das Virus bei insgesamt fünf Vögeln in Deutschland entdeckt worden - auch in Bayern und Sachsen.

Eine Übertragung auf Menschen wurden in Deutschland noch nicht bekannt, alle bisher betroffenen Erkrankten hatten sich im Ausland infiziert.

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