"Verkehrsregeln nicht zum Spaß da"

Zahlen aus Hamburg: Radfahrer sind an Unfällen, an denen sie beteiligt sind, meist selbst schuld

sde

4.5.2022, 12:46 Uhr

An insgesamt 3704 Unfällen auf Hamburgs Straßen im vergangenen Jahr waren Fahrradfahrer beteiligt. Etwa 64 Prozent dieser Vorfälle verursachten die Radler selbst. Das geht laut BILD-Zeitung aus einer Anfrage an den Hamburger Senat hervor.

Bricht man die Zahlen herunter, bedeutet das: In nur 36 Prozent der Vorkommnisse werden die Radler Opfer anderer Verkehrsteilnehmer, in zwei von drei Fällen sollen Fahrradfahrer hingegen die Schuld am Unfall tragen. In den 2384 Vorfällen, die von Radlern zu verantworten waren, seien laut der Polizeistatistik 1943 Fahrradfahrer hauptschuldig, 421 Fahrer mitschuldig gewesen.

In 258 Fällen fuhren Radfahrer Fußgänger um – über die Hälfte der Opfer erlitt dabei leichte Verletzungen. Sieben Fußgänger wurden schwer verletzt, eine Person verstarb. All diese Daten gehen aus der Senatsantwort auf Anfrage des CDU-Verkehrsexperten Richard Seelmaecker hervor. Der Hamburger zeigte sich gegenüber nordbayern.de besorgt: "Die Zahlen lassen erkennen, dass sich viele Radler nicht an die Regeln halten, dass viele keine Rücksicht nehmen und keine Vorsicht walten lassen".


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Ein Ansatzpunkt für eine Verbesserung der Situation wäre laut Seelmaecker die Gestaltung des Straßenverkehrs durch sichere Verkehrswege. Zugleich gehe es aber auch darum, die Menschen für die Gefahr durch rücksichtlose Radfahrer und unverantwortliches Radfahren zu sensibilisieren - zum Beispiel durch Ermahnungen oder durch regelmäßige Kontrollen.

Gerade letztere könnten die Bürger für das Thema sensibilisieren: "Viele radeln einfach drauf los nach dem Motto: 'Rote Ampel? Mir egal!' Allein abzukassieren lohnt nicht, man muss die Menschen am Verstand packen und vermitteln, dass Verkehrsregeln nicht zum Spaß da sind, sondern der Sicherheit jedes Einzelnen dienen."

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