Isolationspflicht nach Infektion

Aufhebung der Corona-Quarantäne in Bayern? Jetzt äußert sich Holetschek

Stefan Besner

Online-Redaktion

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27.7.2022, 16:50 Uhr
Holetschek betont, das Infektionsgeschehen sei bundesweit weiter intensiv.

© IMAGO/Sachelle Babbar, IMAGO/ZUMA Wire Holetschek betont, das Infektionsgeschehen sei bundesweit weiter intensiv.

Erst kürzlich forderte Kassenärztechef Gassen eine komplette Aufhebung der Isolationspflicht. Auch aus der FDP melden sich inzwischen gehäuft Stimmen zu Wort, die auf ein Ende der aktuellen Quarantänereglungen drängen, wie es in einigen Nachbarländern bereits der Fall ist.

Ende der Quarantänepflicht in Österreich

Österreich hatte beispielsweise angekündigt, dass die Corona-Isolation ab 1. August wegfällt. Auch Infizierte dürfen dann unterwegs sein, allerdings nur mit FFP2-Maske. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht die Faktenlage ein wenig differenzierter. "Der Vorschlag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung kommt zur Unzeit", erklärte der Minister hinsichtlich der aktuell in vielen Teilen Bayerns explodierenden Inzidenzen.

Professionelle Einschätzung erwünscht

Holetschek betont zwar, das Infektionsgeschehen sei bundesweit weiter intensiv, spielt den Ball nun aber an das Robert Koch Institut zurück. "Auch die Bürgerinnen und Bürger nehmen wahr, was im Nachbarland passiert und erwarten von uns eine professionelle Bewertung", sagte er laut einem Bericht des BR. Sollte das RKI nicht kurzfristig eine Stellungnahme veröffentlichen, brauche es Holetschek zufolge eine Sondersitzung der Gesundheitsminister mit RKI-Chef Lothar Wieler. "Einmal mehr droht eine unnötig vom Zaun gebrochene Debatte durch schlechte Kommunikation die Menschen zu verunsichern. Das können wir uns nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie nicht mehr leisten.", so Holetschek.