Bayerisch-französische Achse: Söder und Macron planen Hightech-Forschung

5.2.2021, 18:12 Uhr
Bayerisch-französische Achse: Söder und Macron planen Hightech-Forschung

© Peter Kneffel, dpa

Bayern und Frankreich wollen ab sofort ihre Zusammenarbeit in der Hightech-Forschung intensivieren. Darauf haben sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der französische Präsident Emmanuel Macron bei einer 45-minütigen Videokonferenz verständigt. "Wir sind der festen Überzeugung, dass wir eine neue Geschwindigkeit in der Technologiepolitik der Zukunft brauchen", sagte Söder im Anschluss am Freitag in München. Für Europa sei es ganz entscheidend, "dass wir das Level mit USA und China in der internationalen Wissenschaftspolitik verbessern können."


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Kooperation mit zehn Einzelpunkten

Konkret hätten er und Macron zehn Einzelpunkte der Kooperation vereinbart, sagte Söder. Dazu zählten etwa die Bereiche Künstliche Intelligenz, Raumfahrt und Robotik. Zudem würden beide Länder einen gemeinsamen Start-up-Wettbewerb ausloben, der mit einer Million Euro datiert werde. Zwischen München und Paris solle auch die Forschung beim Bau eines Quantencomputers intensiviert und zwischen Toulouse und Ingolstadt das "wichtige Thema" autonome Fluggeräte mit Airbus als Partner vorangetrieben werden.

Neues Level der technischen Souveränität gefordert

Söder betonte zudem, er und Macron seien sich darin einig gewesen, dass Europa nicht nur eine neue Geschwindigkeit in der Technologie sondern auch ein neues Level der technischen Souveränität brauche. "Wir wollen nicht die Systeme anderer übernehmen, aus den USA oder China, sondern eine eigene Kapazität entwickeln", sagte er. Bayern sei als Land der Hochtechnologie und wegen seiner Hightech-Agenda ein international begehrter und "besonders starker" Partner.


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Söder und Macron hatten sich bereits im vergangenen Jahr am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zu einem kurzen Gespräch getroffen. In der Folge vereinbarten sie auch, weiterhin Kontakt zu halten, wegen der Corona-Krise war aber ein weiteres persönliches Treffen bislang nicht mehr möglich.

Macron reagierte auf eine Frage, ob er unter den potenziellen Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet (CDU) oder Markus Söder (CSU), einen Favoriten habe. In der heimischen Politik machte er nie Vorhersagen - und das mache er auch nicht für Deutschland, sagte Macron. Der 43-Jährige bestätigte, dass er am Vormittag mit Söder per Videoschalte gesprochen habe. Laschet habe er bereits vor einigen Monaten getroffen. Diese Gespräche fanden demnach nach Absprache mit Merkel statt.

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