Knapper Ausgang beim Begehren

Bürger im Landkreis Ebersberg stimmen für Windkraft im Wald

17.5.2021, 09:39 Uhr
Im Ebersberger Forst können nun bis zu fünf Windräder errichtet werden. Das entschieden die Bürger in einem Begehren.

© Marquard Och, NN Im Ebersberger Forst können nun bis zu fünf Windräder errichtet werden. Das entschieden die Bürger in einem Begehren.

Bei dem Bürgerentscheid ging es um den Bau von bis zu fünf Windrädern im Ebersberger Forst, einem großen Waldgebiet östlich Münchens. Gegner des Projekts sehen durch die Baupläne das Ökosystem eines intakten Natursystems als bedroht an. Die Befürworter, darunter die Grünen, verweisen darauf, dass zusätzliche Windkraft nötig sei, um Atom- und Kohlestrom abzulösen.

Auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte sich für die neuen Anlagen ausgesprochen. "Die geplanten fünf Windräder im Ebersberger Forst könnten ein Fünftel der Ebersberger Haushalte mit heimischem Strom versorgen, ohne Kohle und große Stromleitungen", sagte er im Vorfeld der Abstimmung.


Neuer Schwung in der Debatte um Bayerns Windräder


Der Bau von Windrädern in Bayern ist wegen der umstrittenen 10H-Abstandsregel seit Jahren praktisch zum Erliegen gekommen. Die seit 2014 in Bayern geltende Regel besagt, dass ein Windrad mindestens das Zehnfache seiner Höhe von Wohnbebauung entfernt sein muss. Um davon abweichen zu können, muss ein Gemeinderat einen ausdrücklichen Beschluss fassen.

In der Koalition von CSU und Freien Wählern hatte das Thema jüngst auch für Ärger gesorgt. Die Freien Wähler würden die Regel gerne abschaffen, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte dagegen wiederholt erklärt, an der Regel werde nicht gerüttelt. Einen Kommentar hierzu von NZ-Chefredakteur lesen Sie hier: Kommentar: Warum gibt es nicht mehr Windräder?

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