Corona: Bundesregierung verzichtet auf Spendenaktionen

22.4.2020, 12:36 Uhr

Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung werden als Reaktion auf die Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation spenden. Das teilten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Montag der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Die Spende solle ein "Zeichen des Zusammenhalts" sein. "Jede Ministerin, jeder Minister, die Staatssekretärin und der Staatssekretär werden wohlüberlegt jeweils ein Nettogehalt an Organisationen spenden, die wiederum ihren so wichtigen Anteil daran haben, dass wir gemeinsam möglichst gut durch diese Krise kommen", sagte Vizekanzler Kogler laut APA.

Wie das Portal oe24.at berichtet, spendet Bundeskanzler Kurz etwas mehr als 11 000 Euro (22.327 Euro Brutto-Monatsgehalt), Vizekanzler Kogler steuert knapp 10 000 Euro (19.640,90 Euro brutto) dazu. Die Minister verzichten auf jeweils 9000 Euro. Somit beträgt die Spendensumme aller Regierungsmitglieder mehr als 162 000 Euro.


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Die Bundesregierung plant im Gegensatz keine Spendenaktion ihrer Mitglieder zugunsten ausgewählter Organisationen in der Corona-Krise nach dem Beispiel der österreichischen Regierung. "Wir kommentieren die Ankündigung der österreichischen Regierung nicht", teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Dienstag auf Anfrage mit. "In der Bundesregierung gibt es derzeit kein solches Vorhaben", ergänzte er.

In den Ländern gibt es jedoch durchaus Sympathisanten für diese Idee. In der Corona-Sprechstunde der Bild ließ Bayerns Ministerpräsident durchblicken, er könne sich einen teilweisen Gehaltsverzicht durchaus vorstellen. „Ich bin mir ganz sicher, es wird Zeichen geben. Wir verzichten auf vieles, wir würden da auch vieles machen. Ich finde, es sollten aber alle gleich machen", sagte er der Bild.
Heißt im Klartext: Er würde verzichten, wenn er nicht der Einzige ist.


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