"Faires Schuljahr": Söder plädiert für Wechselunterricht

15.11.2020, 19:36 Uhr
Hält Lockerungen auf absehbare Zeit für unmöglich: Markus Söder. 

© Sven Hoppe, dpa Hält Lockerungen auf absehbare Zeit für unmöglich: Markus Söder. 

Die Infektionszahlen in Bayern steigen, auch an den Schulen im Freistaat. Zehntausende Kinder und Jugendliche sind allein im Freistaat in Quarantäne - kaum eine Schule kommt ohne Krankheitsfälle aus. Trotzdem will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Präsenzunterricht festhalten. "Unser Ziel ist: Schule und Kita offen!", sagte der CSU-Chef gegenüber der Bild-Zeitung. "Aber auch da steigt die Zahl der Infektionen. Und die Temperatur bei den Beteiligten in der Schulfamilie, die steigt auch. Lehrer gegen Eltern, Eltern gegen Lehrer. Schulbehörden, die sich überfordert fühlen."

Eine explosive Mischung, das erkennt auch Söder. An der Maskenpflicht, die zuletzte viele Eltern erzürnte, will der Ministerpräsident aber weiter festhalten - auch an Grundschulen. Klassen sollen in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. Der CSU-Chef spricht sich für Präsenz- und Digitalunterricht im Wechsel aus, um Kontakte zu reduzieren. "Wenn es denn zu Wechselunterricht käme, vor allem für ältere Schüler, dann geht es um die Frage: Wie können wir dann das Digitalformat weiter gestalten?" Söder will die Qualität an den Schulen erhalten.

"Wir brauchen ein faires Schuljahr"

"Ich höre so viel davon, dass Lehrer jetzt noch schnell ein paar Prüfungen schreiben lassen", sagte Söder gegenüber der Bild. "Dieser Leistungsdruck führt am Ende zu einem unfairen Schuljahr. Aber wir brauchen ein faires Schuljahr."

Lockerungen an anderer Stelle hält der CSU-Chef derweil für nicht möglich. Restaurants werden wohl weiter geschlossen bleiben, auch private Kontakte müssen eingeschränkt werden. "Die Zahlen flachen sich ab, sie sind aber immer noch teils auf Rekordniveau", sagt Söder. "Eine Trendwende gibt es noch nicht."

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