G20 in Osaka: Gipfel der Belanglosigkeiten

28.6.2019, 12:11 Uhr
G20 in Osaka: Gipfel der Belanglosigkeiten

© Pak Yiu/afp

Mal ehrlich: Erinnern Sie sich, was beim G20-Gipfel in Buenos Aires 2018 beschlossen wurde? 2017 in Hamburg? 2016 in Hangzhou, 2015 in Antalya? Falls nicht - es ist nicht schlimm. Denn keiner dieser Gipfel hatte irgendwelche nachhaltigen Auswirkungen. Die Wette gilt, dass es diesmal, im japanischen Osaka, nicht anders sein wird.

Krisen gäbe es ja genug, insbesondere solche, die kein Staat alleine lösen kann, allen voran die Klimakrise. Ebenso richtig ist es, mit G20 dem Multilateralismus ein Format zu geben, in dem gemeinsames Handeln, gemeinsame Krisenpolitik abgestimmt werden kann.

Nicht nur die USA handeln rücksichtslos

Der Plan könnte auch aufgehen - wäre da nicht der böse Bube des Treffens: Donald Trump. Der hat aus teils nachvollziehbaren (Protektionismus), teils verquer-ideologischen Gründen (Klima) gar kein Interesse am gemeinsamen Handeln für Freihandel und Klimaschutz. Und was beim Einschießen auf die USA gerne übersehen wird: China und Russland sind bei der Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen nicht weniger rücksichtslos.

Multilateralismus setzt zu allererst aber die Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln, zu Zugeständnissen voraus. Solange diese Bereitschaft bei den wichtigsten Akteuren nicht vorhanden ist, kann man sich den G20-Gipfel sparen - und die damit verbundenen Flugreisen. Damit wäre dem Klima mehr gedient als mit einer neuerlichen windelweichen Abschlusserklärung.

 

Verwandte Themen


3 Kommentare