Gauland kritisiert verschärfte AfD-Beobachtung in Brandenburg

15.6.2020, 19:25 Uhr

"Die Entscheidung des Verfassungsschutzes in Brandenburg, den Landesverband der AfD als Verdachtsfall einzustufen, ist genauso falsch wie die bisherigen Einstufungen der AfD durch den Verfassungsschutz", sagte Gauland der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Der Brandenburger Verfassungsschutz hatte zuvor die AfD im Land unter Beobachtung gestellt. Das sei nach längerer Prüfung geschehen, teilte das Innenministerium in Potsdam der dpa mit. Zuvor hatten ntv und RTL sowie der Tagesspiegel darüber berichtet. Das Innenministerium wollte im Laufe des Montags näher informieren. Formal stufte der Verfassungsschutz den Landesverband als Verdachtsfall ein. Das heißt nach Angaben des Landesinnenministeriums, dass zur Beobachtung alle nachrichtendienstlichen Mittel eingesetzt werden dürfen, wenn dabei die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird.


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Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den rechtsnationalen "Flügel" der Partei im März als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" eingestuft. Die Gruppierung ist mittlerweile formal aufgelöst. Die AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative wiederum gilt als Verdachtsfall im Bereich Rechtsextremismus.