Impfen als Weg aus der Pandemie

Holetschek verteidigt kostenpflichtige Tests - Verein warnt vor Spaltung

11.10.2021, 14:22 Uhr
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appelliert an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen. "Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen", so Holetschek

© Sven Hoppe/dpa Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appelliert an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen. "Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen", so Holetschek

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das Ende der kostenlosen Corona-Tests verteidigt. "Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen", sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR24). "Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen."

Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege sieht wegen der aktuellen Corona-Entwicklung den sozialen Frieden in Gefahr. "Zwischen Impfverweigerern und Geimpften ist ein tiefer Riss entstanden, der sich leider auf sehr vielen Ebenen bemerkbar macht", sagte der Vereinsvorsitzende Olaf Heinrich am Montag. Dies könne "langfristig gefährliche Folgen für unsere Gesellschaft" haben, warnte der CSU-Politiker, der auch Bürgermeister der Bayerwald-Stadt Freyung und niederbayerischer Bezirkstagspräsident ist.

Nach Ansicht des Landesvereins sollten Verbände und Vereine jetzt für Impfungen werben. Sonst seien beispielsweise Blasmusikkapellen im Fortbestand bedroht, weil einzelne Musiker sich nicht impfen lassen wollten. In Fußballvereinen würden aus demselben Grund Mitspieler im Winter auf das Hallentraining verzichten und Feuerwehrmitglieder könnten nicht mehr an Einsätzen teilnehmen.

Der Landesverein regt an, in sozialen Netzwerken sich für den Kampf gegen die Pandemie stark zu machen. "Der Spaltpilz findet in den sozialen Medien den idealen Nährboden, dort muss auch gegen ihn vorgegangen werden, damit er nicht alle anderen Positionen überwuchert", sagte Geschäftsführer Rudolf Neumaier.

Auch Holetschek betonte mit Blick auf den Herbst und den Winter, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Er appellierte ebenso an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit "einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten".

Für die Mehrheit der Bürger endet in der neuen Woche die Möglichkeit zum kostenlosen Corona-Test. Grund ist, dass die Finanzierung durch die Bundesregierung ausgelaufen ist. Doch gibt es eine Reihe von Ausnahmen: Wer mit Symptomen zum Arzt geht, muss den Test nach wie vor nicht zahlen. Gleiches gilt für Kinder unter zwölf Jahren ebenso wie für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Kostenlose Tests gibt es auch weiter für Personal und Besucher in Pflege- und Behinderteneinrichtungen.

Die Tests ab Montag bezahlen müssen somit Bürger, die nicht geimpft oder genesen sind und eine Veranstaltung oder eine Einrichtung besuchen wollen, für die die sogenannten 3G-Regeln gelten. Im Hintergrund steht die Hoffnung, dass die Impfbereitschaft steigen könnte, wenn die Nichtimpfung im Geldbeutel zu spüren sein wird.

Bis Dezember gibt es noch verschiedene Übergangsfristen: Unter anderem können sich Jugendliche und werdende Mütter noch bis zum 31. Dezember kostenlos testen lassen, stillende Mütter bis zum 10. Dezember.

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