Komplett-Lockdown wegen Corona-Mutation? An diesen Stellen drohen jetzt Verschärfungen

15.1.2021, 13:07 Uhr

Zu den weiterhin hohen Corona-Fallzahlen kommt nun ein neues Problem dazu: Mutationen des Virus - allen voran die aus Großbritannien eingeschleppte Variante B1.1.7 machen Wissenschaft und Politik große Sorgen.

Kanzlerin und die Länderchefs denken deshalb über weitere Verschärfungen des Lockdowns nach. Die Bund-Länder-Schalte wurde auf Dienstag vorverlegt. An diesen Stellen könnten Verschärfungen kommen:

Bundesweite FFP2-Maskenpflicht

Sie ist laut Business Insider konsensfähig unter den Ministerpräsidenten. Das Portal beruft sich dabei auf Regierungskreise. Bayern macht es ab Montag vor, alle anderen Bundesländer könnten nachziehen.


FFP2-Maskenpflicht ab Montag: Das Wichtigste im Überblick


FFP2-Masken haben den Vorteil, dass sie auch den Träger vor einer Corona-Infektion schützen.

Nur noch eine feste Kontaktperson

Auf mehr internen Widerstand stößt laut Business Insider wohl die Idee, die Kontakte durch eine 1-Fester-Freund-Regel weiter zu beschränken. Bislang darf man sich zwar auch nur mit einer Person gleichzeitig treffen, allerdings ist das mit Personen aus mehreren Haushalten möglich. Mit der neuen Regelung ginge das nicht mehr.

Einstellung des überregionalen Bahn- und Flugverkehrs

Laut Bild soll im Kanzleramt bereits über die Einstellung des öffentlichen Personennah- und Fernverkehr nachgedacht werden. Dass kein ÖPNV mehr rollen soll, haben Angela Merkel und CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak inzwischen dementiert, über die weitgehende Einstellung des überregionalen Bahn- und Flugverkehrs wird aber weiter debattiert.

Ausgangssperre ab 19 Uhr

Um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen sei es nach Informationen der Augsburger Allgemeinen auch denkbar, die Ausgangssperre bundesweit auf 19 Uhr zu legen. Bislang gelten in den Bundesländern verschiedene Regelungen. Frankreich hat erst in diese Woche die Sperrstunde auf 18 Uhr gelegt.

Deutlich mehr Homeoffice

Eine Homeoffice-Pflicht hat die Bundesregierung bereits geprüft. Arbeitsrechtlich gibt es dafür allerdings keine Grundlage. Über das Infektionsschutzgesetz wäre die Pflicht aber machbar.

RKI-Chef Lothar Wieler appelliert derweil dringend an die Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern Homeoffice zu ermöglichen. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bekräftigte seine Forderung auf ein Recht auf Homeoffice.

Betriebsschließungen gefordert

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat derweil laut Bild Steuererleichterungen für das Arbeiten im Homeoffice ins Spiel gebracht. Außerdem werde der Freistaat als Arbeitgeber einen Anspruch auf Homeoffice einführen, wo immer das möglich sei.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach geht sogar noch einen Schritt weiter. Er plädierte in einer ZDF-Talkshow für einen "extrem harten Lockdown", bei dem weitere Betriebe geschlossen werden müssten.

Dass der Lockdown verlängert wird, gilt nur noch als offenes Geheimnis. Kanzlerin Merkel soll bereits durchblicken haben lassen, dass sie sich auf einen Lockdown bis kurz vor Ostern einstelle. Auch Kanzleramts-Chef Helge Braun schloss einen Shutdown bis in den März hinein nicht mehr aus.

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