Kreise: NRW-Agentur-Chefin Schönefeld könnte Holsboer folgen

13.7.2019, 13:30 Uhr
Valerie Holsboer muss die Bundesagentur für Arbeit verlassen. Insider sprechen von einem erbitterlichen Machtkampf.

© Daniel Karmann, dpa Valerie Holsboer muss die Bundesagentur für Arbeit verlassen. Insider sprechen von einem erbitterlichen Machtkampf.

Die 62 Jahre Geschäftsführungsvorsitzende der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Nordrhein-Westfalen sei die Favoritin mehrerer BA-Verwaltungsratsmitglieder, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld des Gremiums. Zuvor hatten mehrere andere Medien berichtet. Offiziell soll über die Holsboer-Nachfolge erst in den nächsten Wochen entschieden werden.

Schönefeld, die 33 Jahre Bundesagentur-Erfahrung mitbringt, gilt als führungsstark und durchsetzungsfähig. Kritiker sehen in der Volljuristin allerdings eine Vertreterin der "alten Bundesagentur" mit eher traditionellen Führungsstrukturen, die Holsboer habe aufbrechen wollen, dabei aber gescheitert sei.

Übernimmt bald Jutta Cordt?

Auch BA-intern gilt Schönefeld wegen ihres Alters nur als Interims-Lösung. Danach, so heißt es in Verwaltungsratskreisen, könnte die frühere Präsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Jutta Cordt, ihre Aufgabe übernehmen. Ein Vertreter der Arbeitgeberseite könnte sich auch die frühere Bundesarbeitsministerin und Ex-SPD-Vorsitzende Andrea Nahles "gut im BA-Vorstand vorstellen".


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Holsboer muss vorbehaltlich der Zustimmung der Bundesregierung als einzige Frau im Vorstand der Bundesagentur vorzeitig ihren Posten räumen. Eine Mehrheit des BA-Verwaltungsrats hatte am Freitag die Abberufung der 42 Jahre alten Finanz- und Personalchefin beschlossen. Sie war lediglich zwei Jahre im Amt. Viele Beschäftigte hatten mit der Managerin große Hoffnungen auf einen Kulturwandel bei der Mammutbehörde verbunden. Doch die Seite der Arbeitgeber im Verwaltungsrat war unzufrieden mit der Arbeit der Vorstandsfrau.

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