Lauterbach zeigt sein Impfzertifikat - und gerät in Erklärungsnot

Nürnberg - Gesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt seit Monaten für die vierte Corona-Impfung. In einer Pressekonferenz hielt er jetzt sein Impfzertifikat in die Kameras und gibt heikle Daten preis.

Laut eigener Aussagen von Karl Lauterbach hatte der Gesundheitsminister seine vierte Impfung bereits im März dieses Jahres. "Letzte Impfung vor 271 Tagen", sagt nun aber sein Impfzertifikat. Am Freitag hielt er seine CovPass-App bei einer Pressekonferenz in die Kameras und sorgte damit für viel Wirbel.

Scannt man den QR-Code von Lauterbachs Impfungen ein, sieht man, dass die Letzte am 14. November des vergangenen Jahres war. In der Regierungspressekonferenz am Freitag sagte der Gesundheitsminister jedoch: "Ich bin der Stiko-Empfehlung bei der Impfung für unter 60-Jährige nicht gefolgt, sondern habe eine vierte Impfung genommen."

Diese Situation bringt Lauterbach in Erklärungsnot. Ist er jetzt viermal geimpft oder doch nur drei Mal? "Nicht wundern wegen des QR-Codes: Der Bundesgesundheitsminister ist vier Mal geimpft. Die vierte Impfung ist in seiner Corona-Warn-App aber nicht registriert", äußert sich das Gesundheitsministerium dazu auf Twitter.

Politik

10.8.2022, 10:43 Uhr Corona

Vierte Impfung: Stiko-Mitglied kritisiert Lauterbach - "Besser, wenn er seine Zunge im Griff hätte"

Von eli, dpa

Doch dieses Statement erntet ebenfalls Kritik. Denn bereits seit langem verweist die Bundesregierung darauf, auch die vierte Impfung zu digitalisieren. Der Gesundheitsminister selbst verteidigte die App kürzlich erst gegen Kritik.

Experten warnen verstärkt, das eigene Impfzertifikat zu veröffentlichen oder als Screenshot zu teilen. Der QR-Code ist ohne viel Aufwand auf ein anderes Handy in die Corona-Apps übertragbar.