Leipzig: Anmelder sagt Kundgebung zur Corona-Demo ab

21.11.2020, 15:57 Uhr
Bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Politik und einer entsprechenden Protestveranstaltung wurden mindestens tausend Teilnehmer erwartet.

© RONNY HARTMANN, AFP Bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Politik und einer entsprechenden Protestveranstaltung wurden mindestens tausend Teilnehmer erwartet.

Aufgerufen hatte das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz", das an drei zentralen Orten der Stadt Kundgebungen angemeldet hat. Auf dem Kurt-Masur-Platz hatten Gegner der Corona-Politik eine Versammlung mit 250 Teilnehmern angemeldet. Zu Beginn am Mittag war der Platz jedoch noch weitgehend leer.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot aus mehreren Bundesländern im Einsatz, sie brachte Wasserwerfer und Räumpanzer in der Nähe des Demonstrationsgeschehens in Stellung. Zudem setzten die Beamten Sperrgitter ein, um die Versammlungen voneinander zu trennen. Die Lage sei nicht einfach, sagte ein Polizeisprecher.

Am Nachmittag hat der Versammlungsleiter der Kundgebung von Kritikern der Corona-Maßnahmen in der Leipziger Innenstadt seine Anmeldung am Samstagnachmittag zurückgezogen. Das teilte die Polizei mit. Damit finde keine Versammlung statt. Hintergrund ist laut Polizei das "unvollständige Attest zur Maskenbefreiung" des Anmelders. Dieses sei von der Versammlungsbehörde nicht akzeptiert worden. Die Polizei rief die Menschen, die sich bereits auf dem Kurt-Masur-Platz eingefunden hatten, auf, den Bereich "friedlich zu verlassen". Zuvor hatte die Polizei den Platz gesperrt, weil dieser mit 500 Menschen seine Maximalkapazität erreicht hatte.

Erst vor zwei Wochen hatte eine große, teils chaotische "Querdenken"-Demonstration in Leipzig für Ärger und heftige politische Debatten gesorgt. Insgesamt waren am Samstag acht Versammlungen an verschiedenen Orten in der Messestadt angekündigt, fünf davon stehen im Zusammenhang mit Kritik an der aktuellen Corona-Politik und Gegenprotesten. Die Polizei rechnet mit Teilnehmerzahlen im vierstelligen Bereich.

Auch in anderen Städten in Deutschland waren am Samstag Proteste gegen die Corona-Politik angekündigt - etwa in Bochum, Göppingen und Hannover.

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