Merkel: Schulen und Kitas sollen zuerst wieder öffnen

21.1.2021, 18:20 Uhr
Angela Merkel während der Bundespressekonferenz zum Thema Situation Covid-19 in Berlin.

© Stefan Boness/Ipon via www.imago-images.de, imago images/IPON Angela Merkel während der Bundespressekonferenz zum Thema Situation Covid-19 in Berlin.

Man könne bei Erreichen der 50er-Inzidenz nicht wieder alles aufmachen, sondern müsse Prioritäten setzen, erklärte Merkel in der Bundespressekonferenz "Zur aktuellen Lage" am Donnerstag. Andernfalls drohe schnell wieder exponentielles Wachstum der Inzidenzzahlen. Auf Rang eins stünden Kitas und Schulen, dies sei "politisch völlig unstrittig".

Danach werde es natürlich nicht ganz einfach, sagt die Kanzlerin und blickt in die Runde: "Ich würde mal sagen, aus praktischen Gründen müssen wir dann bald die Frisöre rausnehmen." Sofort nimmt sie den kleinen Scherz aber wieder zurück, die Bemerkung sei doch "mehr anekdotisch" gewesen.

Auf dem Corona-Gipfel am Dienstag hatten sich die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin auf eine Verlängerung des Lockdowns bis 14. Februar verständigt. Auch Schulen sollen bis Mitte Februar im Distanzunterricht bleiben, die Präsenzpflicht ist ausgesetzt.

Mehrheit der Lehrer fordert Lehrplankürzung

Die Schließung von Kitas und Schulen belastet die Familien. Auch Lehrer geraten zunehmend unter Druck und fordern Entlastung für sich und ihre Schüler. In einer am Donnerstag vom Deutschen Schulportal veröffentlichten Forsa-Umfrage sprechen sich 74 Prozent der Lehrer für eine Reduzierung der Lehrpläne im laufenden Schuljahr aus. Von diesen plädieren wiederum 40 Prozent für Kürzungen in allen Fächern. 34 Prozent würden die Priorität auf die Kernfächer legen und dafür in anderen Fächern Stoff reduzieren.

Befragt wurden die Lehrer im Dezember, noch vor dem zweiten Lockdown. Bereits vor den erneuten Schulschließungen war also ein Großteil der Lehrer der Meinung, dass der aktuelle Lehrplan im laufenden Schuljahr nicht mehr zu schaffen ist.

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