CSU kämpft um ländlichen Raum

Nach Wahlkampfstreitereien: Söder will Aiwanger disziplinieren

9.10.2021, 12:45 Uhr
Markus Söder, CSU- Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern (l), winkt während der Landesversammlung der Jungen Union Bayern neben Christian Doleschal, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der Jungen Union Bayern, zu den Delegierten. Er trägt ein Basecap, das er nach seiner Rede von Doleschal als Geschenk bekommen hat. 

© Armin Weigel, dpa Markus Söder, CSU- Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern (l), winkt während der Landesversammlung der Jungen Union Bayern neben Christian Doleschal, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der Jungen Union Bayern, zu den Delegierten. Er trägt ein Basecap, das er nach seiner Rede von Doleschal als Geschenk bekommen hat. 

Der CSU-Chef kritisierte am Samstag bei der JU-Landesversammlung in Deggendorf zum wiederholten Mal die Rolle seines Wirtschaftsministers im Wahlkampf: "Was aber ärgerlich war, ist das Verhalten der Freien Wähler und insbesondere des einen Freien Wählers."


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Söder forderte die Freien Wähler auf, keine interne Opposition in der Staatsregierung zu spielen: "Regieren und opponieren in einem können wir auf Dauer nicht akzeptieren." Söder will persönlich über Aiwangers Koalitionsdisziplin wachen: "Ich erwarte und werde sehr stark persönlich darauf achten: (....) Man muss sich entscheiden, will man regieren oder nicht."

Aiwanger hatte die CSU im Wahlkampf mehrfach verärgert, nicht nur mit Impfskepsis und Kritik an der Corona-Politik. So hatte Aiwanger in der Agrarpolitik den Sinn von Umwelt- und Tierwohlvorschriften angezweifelt. Auch unabhängig von inhaltlichen Konflikten will Söder Aiwanger im ländlichen Raum keine Gelegenheit geben, seine politische Basis auf Kosten der CSU auszubauen: "Wir überlassen den ländlichen Raum nicht den Freien Wählern", sagte Söder. "Wir sind der Ansprechpartner für den ländlichen Raum, wir sind diejenigen, die der Landwirtschaft helfen."


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