Neue "Hotspot"-Regel: 62 Landkreisen droht der Shutdown

25.11.2020, 23:25 Uhr
Täglich veröffentlicht das Robert-Koch-Institut die neuen Corona-Fallzahlen. 

© Rüdiger Wölk via www.imago-images.de, imago images/Rüdiger Wölk Täglich veröffentlicht das Robert-Koch-Institut die neuen Corona-Fallzahlen. 

Es braucht Geduld und Disziplin, sagt Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin hat Deutschland am Mittwoch auf einen schwierigen Corona-Winter eingestimmt. Die Senkung der Infektionszahlen sei "ein Teilerfolg" - aber eben auch nicht mehr, so die CDU-Politikerin. "Wir brauchen noch mal eine Kraftanstrengung." Es braucht vor allem aber nach Meinung von Bund und Ländern neue Maßnahmen.

Ein Beschluss aus der Schalte vom Mittwoch ist eine neue Hotspot-Strategie. Städte und Landkreise mit besonders hohen Infektionszahlen geraten dabei in den Fokus. Bislang müssen sie dann, wenn sie die Inzidenzschwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschreiten, konsequent handeln - und zusätzliche Regeln verabschieden, um "kurzfristig eine Absenkung zu erreichen", wie es in der Strategie heißt.


Die Schicksalszahl: Was steckt wirklich hinter dem Inzidenzwert?


Doch nun soll eine weitere Grenze bei einem Inzidenzwert von 200 eingezogen werden. Dann sei die "Infektionslage extrem hoch", sagte Merkel. Sollte die Situation zudem "diffus" sein, also sich nicht auf einige wenige konkrete Ausbrüche etwa in Seniorenheimen oder Fabriken beschränken, seien künftig weitere "umfassende Allgemeinmaßnahmen" nötig.

Bayern hat bereits Corona-Ampel mit der Stufe dunkelrot

Was das konkret bedeutet, ließen sowohl Merkel als auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder offen. Der Freistaat führte bei der sogenannten Corona-Ampel bereits vor Wochen die Stufe dunkelrot bei einem Inzidenzwert von über 100 ein. Auch hier waren weitere Maßnahmen erforderlich, bis die allgemeinen Lockdown-Regeln Anfang November die Ampel ablösten. Seitdem galten bayernweit die gleichen Einschränkungen.

Die neue Hotspot-Strategie trifft derzeit 62 Städte und Landkreise in Deutschland - darunter sind auch Nürnberg (261) und Fürth (223). Der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim liegt knapp darunter (198). Merkel betonte am Mittwoch: Es könne bei der Bekämpfung der Pandemie durchaus "regionale Unterschiede" geben. Ein Konzept, das für alle betroffenen Kreise gilt, gibt es demnach nicht.

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